Klimt, Kiefer, Rauch, Richter: Ausstellungen 2012

Berlin (dpa) - Das Ausstellungsjahr 2012 dreht sich auch um zwei Geburtstage: Wien feiert den 150. von Gustav Klimt, und Berlin bekommt passend zum 80. von Gerhard Richter die Retrospektive aus der Tate Modern.

Dazwischen ist Platz für viele andere große Namen.

2012 ist das Jahr Friedrich des Großen (300. Geburtstag), der „Titanic“ (100. Untergangstag) - und des Jugendstil-Meisters Gustav Klimt (150. Geburtstag). Dafür muss man natürlich nach Wien, wo er fast sein ganzes Leben verbracht hat. „Wir haben schon im Normalfall die meisten Werke von Klimt auf der Welt, aber so viele, wie im nächsten Jahr zu sehen sein werden, gab es noch nie“, verspricht Vera Schweder, Sprecherin von Wien Tourismus.

Im Belvedere beginnt am 15. Juni die Jubiläumsausstellung „150 Jahre Gustav Klimt“. Dafür schöpft das Museum allerdings hauptsächlich aus eigenen Beständen. Die „Goldene Adele“ (1907), die große Klimt-Ikone, die Österreich nach jahrelangem Streit an die Erbin der früheren Besitzer zurückgegeben hatte, kehrt auch im Jubiläumsjahr nicht heim nach Wien. 2006 war sie für 107 Millionen Euro von dem Kosmetik-Unternehmer Ronald Lauder erworben worden und hängt seitdem in der Neuen Galerie in New York.

Die Albertina und das Wien-Museum zeigen Klimt als Zeichner, das Leopold-Museum betrachtet „Klimt persönlich“, und das Künstlerhaus konzentriert sich auf seine Verbindungen zu der damals wichtigsten Wiener Künstlervereinigung.

Nach Wien könnte man also reisen. Und sicher auch nach London, sogar als Sporthasser. Denn gleichsam als Kontrastprogramm zu den Olympischen Spielen verspricht die Metropole ohne jedes englische Understatement „die beste Kunst und Kultur der Welt“. Das heißt konkret: Lucian Freud in der National Portrait Gallery, David Hockney in der Royal Academy, Yoko Ono in der Serpentine Gallery und Damien Hirst in der Tate Modern.

Und Deutschland? Deutschland feiert nächstes Jahr den 80. Geburtstag des „Picasso des 21. Jahrhunderts“, Gerhard Richter (9. Februar). Der zurückhaltende kleine Herr aus Köln-Rodenkirchen dürfte sich zu diesem Ereignis wie gewohnt rarmachen. Berlin übernimmt fast auf den Geburtstag genau die Gerhard-Richter-Retrospektive aus der Tate Modern (12. Februar bis 13. Mai). Richters Geburtsstadt Dresden würdigt ihn vom 4. Februar bis zum 22. April mit einer Ausstellung im Lipsiusbau.

Aus dem Centre Pompidou in Paris wechselt im Februar „Edvard Munch - Der moderne Blick“ in die Frankfurter Schirn. Die Schau macht deutlich, wie stark Munch (1863-1944) von Film und Fotografie beeinflusst war. Der Schwerpunkt liegt auf seinen späteren, nicht so bekannten Werken. Den „Schrei“ malte er schon als 30-Jähriger - danach arbeitete er noch 50 Jahre weiter.

Der neue deutsche Malerstar Neo Rauch (51) beschäftigt die Hamburger Kunsthalle: Sie will sein Werk „erstmals in einen historischen und kunsthistorischen Zusammenhang“ stellen. Der in der DDR aufgewachsene Rauch steht für eine Wiederkehr des Figurativen. Die Ausstellung vom 17. Februar bis zum 13. Mai will zeigen, wie Rauch von früheren Malern beeinflusst wird und sich gleichzeitig von ihnen absetzt und etwas Neues schafft.

Anselm Kiefer (66) wird vom 10. Juni bis zum 16. September in der Bundeskunsthalle in Bonn präsentiert: Die etwa 30 Werke stammen aus Privatbesitz und sind deshalb selten zu sehen. Die Bundeskunsthalle widmet sich unter anderem auch dem Trickfilmstudio Pixar („Findet Nemo“) und dem British Museum: Etwa 200 Exponate sollen die enorme Spannbreite dieses ersten Nationalmuseums der Welt abbilden.

Das Ausstellungs-Highlight in München dreht sich um das Frauenbild von Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning (30.3. - 15.7.). „Das ist die größte und teuerste Ausstellung, die wir jemals in der Pinakothek der Moderne hatten“, sagt eine Sprecherin. Es soll nachgewiesen werden, dass das Frauenbild der drei Ausnahmekünstler um einiges differenzierter und sensibler war, als man zum Beispiel bei einem Macho wie Picasso denken würde.

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