Kurorte: Thermen, Moor und Meer

Mit Heilklima und Thermalwasser im Urlaub etwas für die Gesundheit tun: Hier 13 beliebte deutsche Ziele.

Gesundheitsurlaub und Wellness liegen im Trend. Dabei ist die Auswahl zwischen der Ostsee und den Alpen groß. Wir stellen die 13 beliebtesten Kur- oder Heilbäder vor, die 2010 in ihren Bundesländern jeweils die höchsten Übernachtungszahlen verzeichnen konnten.

Die drei Seeheilbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf Deutschlands zweitgrößter Insel vor Mecklenburg-Vorpommern firmieren als Kaiserbäder: Tatsächlich werden bei den prächtigen Villen entlang der Strandpromenaden Erinnerungen an vergangene Zeiten wach. Spaziergänge in der reinen Ostseeluft tragen ebenso zur Erholung bei wie ein Besuch der Ostseetherme Usedom.

Typisch für das traditionsreiche Nordseeheil- und Schwefelbad an der Küste Schleswig-Holsteins sind auf Stelzen gebaute Häuser. 15 der bis zu 100 Jahre alten Pfahlbauten, die heute Cafés und Restaurants beherbergen, sind entlang des zwölf Kilometer langen Sandstrands erhalten. Die natürlichen Heilmittel Meerwasser, Schwefelsole und Schlick helfen unter anderem bei Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie rheumatischen Beschwerden.

Ob am Strand oder bei Wanderungen durch das Watt — die frische Seeluft pustet den Kopf frei. Das gesundheitsfördernde Reizklima tut vor allem bei Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie Allergien gut. Mit Thalasso setzt das niedersächsische Nordseeheilbad auch sonst auf die Kraft des Meeres: Meerwasser, Algen, Salz und Schlick kommen im „Thalossozentrum ahoi“ zum Wohl der Urlauber zum Einsatz.

Ein junger Kurort verzeichnet in Brandenburg die höchsten Übernachtungszahlen: Seit 2005 ist Burg im Spreewald — nördlich von Cottbus gelegen — ein „staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb“. Die Landschaft des Spreewalds begeistert durch ihre zahlreichen Wasserläufe: Auf den Fließen sind Urlauber in Kähnen und Ruderbooten unterwegs. Heilend ist die jodhaltige Thermalsole, die aus 1350 Metern Tiefe kommt und gegen Herz- und Kreislaufbeschwerden sowie bei Erschöpfungszuständen helfen soll.

Der nordrhein-westfälische, heilklimatische Kurort liegt auf 670 Metern Höhe im Rothaargebirge. Die reine, allergenarme Luft trägt zum anregenden Reizklima bei, das eine heilsame Wirkung auf Stoffwechsel hat. Beim Wandern oder Radfahren wird der Körper in Schwung gebracht. Rund um Winterberg warten knapp 480 Kilometer Wanderwege, sechs Nordic-Walking-Strecken und zahlreiche Radwege auf aktive Urlauber.

Das rheinland-pfälzische Fachwerkstädtchen präsentiert sich pittoresk — alle vier mittelalterlichen Stadttore sind erhalten. Als einstiges „Preußisches Staatsbad“ wartet Bad Neuenahr-Ahrweiler auch mit einem schicken Kurhaus, einem mondänen Casino und gepflegten Parkanlagen auf. Die heilsamen Quellen der Kurstadt finden als Thermal- und Heilwasser Anwendung — weltbekannt ist das nach dem Heiligen Apollinaris benannte Mineralwasser.

Hoch über Mettlach im Saarland thront der Orkelsfels als markantes Wahrzeichen. Seit 2005 trägt Orscholz, Ortsteil der Gemeinde Mettlach, das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“. Mit den Aussichtspunkten „Cloef“ und „kleine Cloef“ bietet sich gleich zweimal der berühmte Blick auf die Saarschleife. Wer sich längere Wanderetappen zutraut, der kann von Mettlach aus den 184 Kilometer langen Saar-Hunsrück-Steig oder den Saar-Rundwanderweg in Angriff nehmen.

Im Naturpark Dübener Heide gelegen, verfügt Bad Schmiedeberg über drei natürliche Heilmittel: Mit Moor sowie radon- und fluoridhaltigem Mineralwasser werden orthopädische, rheumatische und gynäkologische Erkrankungen behandelt. Wahrzeichen des beschaulichen Heilbads in Sachsen-Anhalt ist das Jugendstil-Kurhaus. Dank des Kneipp-Therapiezentrums mit überdachten Kräutergärten und Kuranlagen sind Anwendungen nach Pfarrer Kneipp unabhängig von Wetter und Temperaturen das ganze Jahr über möglich.

Ob Spaziergang zur Marienglashöhle oder dreistündiger Rundweg: Der Luftkurort im nordwestlichen Thüringer Wald hat zwölf Terrainwanderwege und zwei Naturlehrpfade ausgewiesen. Beim Klimawandern — unter anderem ergänzt durch Kneipp-Anwendungen wie Wassertreten und Armbäder — werden die körpereigenen Abwehrkräfte angeregt. Für Entspannung sorgt das Parkbad mit Therapiezentrum.

Malerisches Fachwerk in der Altstadt, ein barockes Schloss — im nordhessischen Bad Wildungen lässt sich entspannt Urlaub machen. Dazu trägt auch die rund 50 Hektar große Parkanlage zwischen Bad Wildungen und Reinhardshausen bei, die als größter Kurpark Europas gilt. Die Stadt verfügt über eisen-, magnesium- und kohlensäurehaltige Quellen, die bei Herz-Kreislauf- und Harnwegserkrankungen helfen.

Im Dreiländereck Sachsen, Bayern und Böhmen gelegen, ist Bad Elster Mineralheilbad und zugleich eines der ältesten Moorheilbäder Deutschlands. Das Zentrum des Sächsischen Staatsbads mit Kurhaus und Theater ist von der Gründerzeit geprägt. Im weitläufigen Kurpark liegt das historische Albert-Bad: Kunstvolle Jugendstil-Ornamente und ein Kohlensäuresprudelbad in der Königskabine machen den Besuch zum Erlebnis.

In den heilenden Quellen Baden-Badens suchten bereits die Römer Linderung gegen Gelenkbeschwerden, im 19. Jahrhundert flanierten Dostojewski, Zar Nikolaus, Queen Victoria und Bismarck durch die weitläufigen Parkanlagen. Neben dem Kurhaus tragen die Spielbank und das europaweit zweitgrößte Theater- und Konzerthaus zum Ruf des baden-württembergischen Bads bei.

Drei Bäder, darunter die Europa-Therme mit 19 Becken, einem 120 Meter langen Strömungskanal sowie einer 3000 Quadratmeter große Saunalandschaft sind die Erfolgsgrundlage von Bad Füssing: Das bis zu 56 Grad warme Thermalwasser hilft unter anderem bei Arthritis, Wirbelsäulenleiden, Osteoporose und Stoffwechselkrankheiten. Mit 2,6 Millionen Übernachtungen pro Jahr liegt das Heilbad auf dem 1. Platz.

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