Micky Mouse und Killerwale: Themenparks in Kalifornien

Anaheim (dpa/tmn) - Micky Mouse ist so etwas wie der Archetyp der amerikanischen Unterhaltungskultur, die von Kalifornien aus die ganze Welt erobert hat. In Disneyland in Anaheim ist die berühmte Comicmaus zu Hause.

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Doch im „Sunshine State“ gibt es gleich ein knappes Dutzend Vergnügungsparks.

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Disneyland Resort: Walt Disney war Perfektionist, und Disneyland in Anaheim ist der erste und einzige Park, der noch unter Oberaufsicht des berühmten Filmproduzenten höchstpersönlich gebaut wurde. Es ist eine schillernde Scheinwelt, meisterlich inszeniert und manisch gepflegt. Millionen marschieren jedes Jahr durch Mickys Mikrokosmos, und kaum ein Bonbonpapier verhunzt die Wege.

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Disney ist eine magische Megashow auf einem knappen Quadratkilometer. Klingt nicht so groß? Umgerechnet macht das 128 Fußballplätze. Genau genommen gibt es zwei Parks: Disneyland und gleich gegenüber den 2001 gegründeten Disney California Adventure Park, eine Ode an Kaliforniens Kultur, Natur und Geschichte. Für eine Stippvisite in beiden Fantasiewelten gibt es ein Kombiticket. Beide Parks sind ähnlich angelegt und bestehen aus verschiedene Themenwelten.

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Disneyland wird bevölkert von Prinzessinnen, von Micky und seinen Cartoonkumpeln und von jüngeren Kollegen wie Captain Buzz Lightyear. Die Schauspieler stecken in 1200 verschiedenen Kostümen. Rund 60 Attraktionen gibt es, dazu Paraden, Mini-Musicals und einen Schaufelraddampfer. Wer es moderner will, surrt in Tomorrowlands Magnetbahn zum nächsten Karussell. Das ist entweder klassisch wie ein Rundflug in hydraulischen „Dumbo“-Gondeln oder High-Tech.

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„Dark Rides“ heißen die computergesteuerten Action-Trips durch geschlossene Räume. Da kommt die alte Geisterbahn nicht mit. Mit Multimedia-Effekten rumpelt der Pseudo-Jeep direkt rein ins „Indiana Jones Adventure“, in den düsteren Tempel des verbotenen Auges mit unheilvollen Hieroglyphen und geifernden Monster-Kobras.

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Die 35 Attraktionen in Disneys California Adventure Park sind gekonnt auf 20er-Jahre gestylt, aber moderner, schneller und schwindeliger als nebenan. Die Hochgeschwindigkeits-Achterbahn „California Screamin'“ oder der verspukte „Tower of Terror“ mit Absturz-Aufzug gefallen auch mausmüden Teenagern. „Cars Land“ heißt die neueste Themenwelt. Dort rasen jauchzende Gäste im sechssitzigen Flitzer „Ligthning McQueen“ durch künstliche Canyons.

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Legoland California:Der Park wurde 1999 in Carlsbad eröffnet und ist etwa halb so groß wie das Disney-Imperium in Anaheim. Das Highlight sind natürlich die 30 000 Legomodelle aus 60 Millionen Plastiksteinen. Das größte ist Riesensaurier „Bronte“ aus zwei Millionen roten und gelben Klötzchen. Genau vier zählt die winzige Taube im „Miniland USA“. Es gibt auch eine Kinderkirmes, Spielplätze und ein Spaßbad.

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Ein echter Hingucker ist die Miniaturwelt. Lokale und weltbekannte Baudenkmäler sind im Maßstab 1:20 rekonstruiert: New York Citys Wolkenkratzer, Las Vegas und seine verrückten Hotels, das Weiße Haus mit Geheimdienst-Männchen auf dem Dach. Die tragen Sonnenbrille, und die wiederum braucht man auch im Legoland. Erstaunlich, wie schnell die Steinchen unter der kalifornischen Sonne verblassen.

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Hier gibt es acht wesentliche Themenbereiche, etwa das „Duplo Village“ für Kleinkinder mit batteriebetriebenen Legoautos für kleine Fahrschüler. Das Ritterturnier am Schlossberg, wo Roboterarme furchtlose Freiwillige in Doppelsitzen durch die Luft drehen, ist eines der neueren Fahrgeschäfte. Das „Lost Kingdom Adventure“ ist der einzige „Dark Ride“, und zwar durch eine Pyramide auf der Suche nach geklauten Schätzen - kommt einem irgendwie bekannt vor.

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Legoland setzt mehr auf Interaktion als auf Technik. Kleine Schatzsucher kriegen Laserpistolen in die Hand, um mit bösen Mumien aufzuräumen. Und wenn die Mädchentruppe „Lego Friends“ als Teenieband auftritt, sollen junge Fans unbedingt mitsingen. Im Wasserpark darf geplanscht werden. Kürzlich ist ein Wellenbad mit Sandstrand im Stil der „Chima“-Bauserie dazugekommen, mit vier Pools, Rutschen, Fontänen und einem Fluss zum Treibenlassen - er ist rappelvoll. Legoland ist für Familien mit Kindern bis zu zwölf Jahren gedacht.

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Seaworld San Diego: In San Diego wurde 1964 die erste Filiale des Themenparks eröffnet, mit Karussells, Freiluft-Aquarien und Delfinarium. In dem maritimen Zirkus spielen Orcas die Hauptrolle. „One Ocean“ heißt das 25-Minuten-Spektakel mit Lichteffekten und Rundum-Sound, bei dem schwarzweiße Schwertwale synchron springen, Pirouetten drehen und mit Brustflossen winken. Mehrere tödliche Unfälle hat es mit den Tiertrainern gegeben. Seitdem dürfen Ausbilder nicht mehr auf Walrücken durch die Arena reiten. Die Meinungen zu mächtigen Meeressäugern in Gefangenschaft gehen ohnehin auseinander.

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Durch glasklare Acrylwände im 26 Millionen Liter fassenden „Shamu Stadium“ - benannt nach Seaworlds erstem Schwertwal-Helden - kann man die Tiere jedenfalls gut unter Wasser beobachten. Besonders von den ersten 16 Reihen, die als „Soak Zone“, also Spritzbereich markiert sind. Das ist kein schnöder Verkaufstrick, um überteuerte Plastik-Ponchos loszuwerden - hier wird man wirklich pitschnass. Wen es gar ins kalte Nass lockt, der schlüpft in einen Taucheranzug, um sich unter Aufsicht und gegen Aufpreis mit weiteren Seaworld-Darstellern unter Belugas und Delfinen zu tummeln.

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Neben Orca-Shows und Audienzen bei den größeren Meerestieren gibt es mehrere kleinere Aquarien: das Schildkröten-Riff, ein Haifischbecken mit Tunnelgang, den Streichelpool „Dolphin Point“, ein hüfthohes Schwimmbad für Große Tümmler, die sich kraulen lassen. „Manta“ heißt die große Stahlachterbahn. Weitere Fahrgeschäfte sind im Park verteilt, manche zahm wie „Elmo's Flying Fish“, manche wild wie die Fahrt im Gummifloß durch gurgelnde Stromschnellen.

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Universal Studios Hollywood: Ursprünglich sollte das Gelände einen Einblick in die Arbeit des Filmstudios liefern, heute ist das Gelände einer der meistbesuchten Themenparks der USA. Für ein paar Cents durften Neugierige schon zu Stummfilmzeiten hinter die Kulissen blicken. Doch heute werden Filme werden außerhalb des Parks gedreht.

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Stars kriegt man auch nicht mehr zu Gesicht, nur kostümierte Ikonen der Filmgeschichte wie Spiderman und Zorro, die durch den „Upper Lot“ und „Lower Lot“ spazieren. So heißen die beiden per Rolltreppe verbundenen Bereiche, auf die sich ein gutes Dutzend Attraktionen verteilen. Die meisten arbeiten mit Bewegungssimulatoren und visuellen Tricks. Der Film „Shrek“ ist in 4D animiert. Wenn der Held seiner Liebsten hinterherjagt, kippeln Kinositze, pusten Luftdüsen, sprüht Wasser. Mechanische Beinkitzler berühren die Unterschenkel, wenn Spinnen über die Leinwand krabbeln.

Beim Ausflug in den „Jurassic Park“ werden Besucher in einem Boot an scharfzähnigen Tyrannosauriern vorbei durch die Kulissen gefahren. Die „Rache der Mumie“ katapultiert Mitfahrer mit Geschwindigkeiten von bis zu 72 Stundenkilomtern durch eine Pyramide. Und auf der vermeintlich harmlosen Bustour vorbei an Studiohallen, Requisiten und Kulissen werden Hollywooods Fantasiegeschöpfe plötzlich scheinbar lebendig: King Kong kämpft gegen Riesenechsen. Für Hasenherzen ist das nichts.

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