Schnee im Sommer - Der Berliner Höhenweg im Zillertal

Mayrhofen (dpa/tmn) - Wandern gilt längst als hip. Denn auch im Urlaub wollen viele Menschen aktiv sein. Und dabei zieht es sie hinaus in die Natur. Das sind nur einige naheliegende Gründe, die für den Berliner Höhenweg sprechen.

Schnee im Sommer - Der Berliner Höhenweg im Zillertal
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Der Weitwanderweg in den Zillertaler Alpen ist eine der schönsten Mehrtagesrouten in Österreich. Was jeder Outdoor-Urlauber über ihn wissen muss:

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1. Die nackten Zahlen: Rund 70 Kilometer Länge, etwa 6700 Höhenmeter bergauf und sieben Tagesetappen ohne Auf- und Abstieg: Der Berliner Höhenweg ist sicher nichts für Flachlandtiroler. Wer Zeit, gutes Wetter und Kraft in den Beinen hat, macht die ganze Runde ab und bis Mayrhofen. Die Mehrheit steigt erst zur Gamshütte auf und erwandert die Zillertaler Bergwelt über Friesenberghaus, Olperer Hütte, Furtschaglhaus, Berliner Hütte, Greizer Hütte und Kasseler Hütte bis zur Edelhütte. Bei schlechtem Wetter lässt sich von jeder Hütte ins Tal absteigen und an anderer Stelle wieder aufsteigen.

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2. Die längste Tagesetappe:Auf dem Höhenweg wechseln sich fordernde und eher entspannte Etappen ab. Die längste Nonstop-Passage ist der Weg von der Gamshütte zum Friesenberghaus. Für diese Strecke sollten Wanderer acht bis neun Stunden veranschlagen. Der Weg zieht sich Kehre um Kehre am Hang entlang, teils über Almwiesen, häufig auch über Blockgestein. Dabei macht der Wanderer, ohne es richtig zu bemerken, einige Höhenmeter. Das Friesenberghaus liegt immerhin auf 2477 Metern. Dort kann es auch im Sommer schneien. Mütze, Handschuhe und warme Kleidung gehören auf dem Berliner Höhenweg ohnehin immer ins Gepäck.

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3. Der beste Ausblick: Für Georg Fankhauser, seit 30 Jahren Bergführer, bietet sich die beste Sicht auf dem Weg vom Friesenberghaus zur Olpererhütte. „Man schaut auf den Schlegeis-Speicher und den Großen Möseler“, sagt der Bergprofi, der jeden Sommer Gruppen von bis zu acht Wanderern über den Berliner Höhenweg führt. Und tatsächlich, der Blick auf die Schlegeis-Talsperre und den vergletscherten und bis zu 3510 Meter hohen Alpenhauptkamm dahinter ist außergewöhnlich. Der Große Möseler ist neben dem Olperer der vielleicht imposanteste Dreitausender der Zillertaler Alpen. Tipp: Von der Terrasse der modernen Olperer Hütte bei einem Radler oder Kaffee das Panorama genießen.

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4. Die schwierigste Passage: Die Etappe von der Olperer Hütte zum Furtschaglhaus dient eher der Erholung, der Wanderer kann Kraft tanken - für die Überschreitung des Schönbichler Horns am kommenden Tag. Der Berg ist stolze 3134 Meter hoch. „Der Übergang zur Berliner Hütte ist sehr anspruchsvoll und sicher der schwierigste Teil des Weges“, sagt Fankhauser. Bergsteiger müssen absolut trittsicher und völlig schwindelfrei sein, für die leichte Kletterei im Abstieg brauchen sie die Hände. Und sie seien gewarnt: Wenn auf dem Schönbichler Horn Schnee liegt, erhöht sich die Schwierigkeit deutlich. Hier sind schon Wanderer abgestürzt. Wer wenig Erfahrung hat, sollte bei Schnee lieber ins Tal absteigen und ab dem Gasthof „Breitlahner“ zur Berliner Hütte wandern.

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5. Die schönste Hütte: „Die Berliner Hütte ist für viele sicher das Highlight unter den Hütten“, sagt Bergführer Fankhauser. Das üppig dimensionierte Traditionshaus mit seinen Anbauten war die erste Hütte der Zillertaler Alpen. „Sie ist heute noch imposant, vor allem der Speisesaal.“ Wer auf der Hütte übernachtet und mit den Wirtsleuten spricht, lernt viel über die Erschließung des Zillertals und die frühen Tage des Alpinismus. Die Landschaft hier am Talschluss des Zemmgrunds ist besonders schön: Wildromatisch rauscht der Bergbach, die Hochebene wird von gleißend-weißen Gletschern überragt.

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