Singapur: Die Mega-Löwenstadt

Die Metropole ist ein ideales Stopp-Over-Ziel zum Shoppen.

Düsseldorf. Wasser plätschert leise durch das dichte tropische Grün, darüber schimmert ein winziger Fleck strahlend blauen Himmels. Feuchte Hitze wabert durch den kleinen Garten, auch das Wasser im Swimmingpool ist pudelwarm. Eine Oase mitten im Gewühl der Stadt:

Das Grand Hyatt in Singapur ist idealer Ausgangspunkt für Shoppingtouren der Extraklasse, weil es keine zwei Minuten zu Fuß von der berühmten Orchard Road entfernt ist. Aber das Hotel ist auch idealer Rückzugsort zur Erholung von Stadtbesichtigungen, denn es bietet Entspannung im großzügigen Spa und einen Pool im Grünen umgeben von Wolkenkratzern.

Aus der Tür und links etwa 100 Meter geradeaus — schon steht man mitten auf der Orchard Road, der Ost-West-Verbindung durch Singapur, die auch den Mittelpunkt der City bildet. Hier glänzt alles: die Fassaden der Hochhäuser, vorbeifahrende Autos und sogar der Boden. Denn Singapurs Gehwege sind nicht einfach nur asphaltiert, sie sind gefliest. Zumindest vor den Edel-Boutiquen auf der Orchard Road, der Einkaufsstraße schlechthin.

Wie überall in der Stadt wird auch hier ständig gefegt und es ist verboten, Papier oder anderen Abfall auf die Straße zu werfen oder Kaugummi auszuspucken. Wer rauchen will, steht eine Zigarette lang neben einem bauchigen Mülleimer, um die Kippe gleich dort zu entsorgen.

Auf der Orchard Road ist das komplette Luxussegment vertreten: Dior, Prada, Gucci, Versace — alle teuren Marken müssen schon aus Imagegründen auf der wohl berühmtesten Shopping-Meile der Welt zu finden sein. Mancher „Flagship-Store“ ist sogar der größte außerhalb Europas.

Boutiquen reihen sich aneinander, jeder Eingang scheint seinen Nachbarn in Styling und Design übertrumpfen zu wollen. So dröhnt laute Musik aus einer schwarzen Fassade, daneben dient eine komplette Hochhauswand als Video-Screen, auf der rund um die Uhr Werbung läuft. Mal kühl und dunkel, mal glitzernd und verspiegelt — wer auf und um die Orchard Road einkaufen will, sollte sich mindestens einen ganzen Tag Zeit nehmen. Und selbst dann kratzt der Shopping-Fan nur an der Oberfläche dessen, was sich hier verbirgt.

Schon von außen faszinieren die Gebäude, ihre Formen könnten unterschiedlicher kaum sein. Oval und verspiegelt wie ein Ufo oder mit einem gigantischen Säulenportal versehen, wie beispielsweise der Eingang der ION-Mall. Oder ähnlich einem überdimensionalen Altar, der sich in der Silhouette des Mega-Kaufhauses Takashimaya abzeichnet.

Ein Tribut an die Seelen der Verstorbenen, denn die Orchard Road war früher mal ein Friedhof. Von sanfter Ruhe ist freilich nichts mehr zu spüren, Autos quetschen sich auf den mehrspurigen Fahrbahnen, Sightseeing-Busse trödeln im Schneckentempo vorbei. Überall wird gebaut, bunte Planen verhüllen das Grau der Baustellen, riesige Kräne ragen aus der Skyline.

Doch selbst für Shopping-Fans eine Herausforderung ist das Wetter. Singapur ist ganzjährig heiß, unter 30 Grad sinkt das Thermometer nur selten, dazu kommt die permanent hohe Luftfeuchtigkeit, oft 80 Prozent oder mehr. „Man schwitzt hier einfach immer, aber daran gewöhnt man sich. Und die Leute nehmen überhaupt keine Notiz davon, wenn T-Shirts und Hemden nasse Flecken haben.“

Petra Motte hat bis vor kurzem vier Jahre in Singapur gelebt, pendelt heute beruflich ständig zwischen der asiatischen Metropole und Wuppertal. Sie kennt die besten Einkaufsmöglichkeiten, aber auch die schönsten grünen Plätze rund um die Innenstadt — den Botanischen Garten, das Mac Ritchie Reservat, das Bukit Timah Nature Reserve, das mit insgesamt 164 Hektar Singapurs größtes zusammenhängendes Regenwaldgebiet ist, und die Freizeitinsel Sentosa.

Doch sie weiß auch, dass Touristen Singapur in erster Linie als Stopp-Over-Ziel und damit für einen Shopping-Kurztrip nutzen. „Man bekommt hier alles, nur nichts Landestypisches“, sagt die Asien-Expertin.

Denn eine eigene, gewachsene Kultur hat dieser Schmelztiegel der Nationalitäten nicht. Geschäfte, Restaurants und Imbisse sind westlich, asiatisch oder arabisch. Es gibt Stadtteile spezieller ethnischer Gruppen wie China Town, Little India oder das Arabische Viertel. Alles fremde Welten, nur wenige Minuten von der so westlich anmutenden, brodelnden Orchard Road entfernt.

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