Tropenhalle in Leipzig: Heim für die schielende Heidi

Leipzig (dpa) - Zehn Jahre vergingen von der Idee bis zur Verwirklichung. Seit 2007 konnten die Leipziger dann die Riesentropenhalle wachsen sehen. Nun ist sie fertig - und das schielende Opossum Heidi gibt es endlich live zu sehen.

Sie ist eine große Attraktion - und ein Appell für den Erhalt der Artenvielfalt. Die 67 Millionen Euro teure Riesentropenhalle Gondwanaland holt die Regenwälder von Asien, Afrika und Südamerika in den Zoo der Sachsenmetropole Leipzig. Jetzt ist sie eröffnet. Zoochef Jörg Junhold betont, die weithin sichtbare Halle sei die deutsche Botschaft für den Erhalt der Regenwälder. „Wir lassen unsere Gäste teilhaben an der Vielfalt der Arten.“

Medienliebling Heidi, das übergewichtige schielende Opossum mit eigener Facebook-Seite und eigens gedichtetem Lied, ist nach monatelanger Quarantäne in ihrem Gehege im Vulkanstollen gleich am Eingang zu sehen. In diesem Bereich für nachtaktive Tiere wurden Tag und Nacht vertauscht, damit die Besucher etwas von den tierischen Bewohnern haben.

Heidi repräsentiert nur eine von 40 Arten im Gondwanaland, darauf legt Zoochef Jörg Junhold großen Wert - auch wenn der Hype um das Opossum dem Zoo genutzt hat. So oder so: Die Zooleute hoffen, dass das nach dem Urkontinent benannte Gondwanaland als Zugpferd dient.

Mehr als 17 000 tropische Pflanzen wurden von Baumschulen aus aller Welt herbeigeholt. Wie in freier Natur wächst in Leipzig der tropische Urwald in mehreren Etagen. Mit dem Einblick in das Ökosystem mit vielen bedrohten Tierarten und Pflanzen sollen die Besucher für das Thema Artenschutz und Artenvielfalt sensibilisiert werden.

Nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Leipzig liegt die Hälfte aller Wälder weltweit in den Tropen. Insgesamt bedecken die Tropenwälder eine Fläche von der Größe Europas. Pro Jahr werden aber 5,5 Millionen Hektar Wald vernichtet. Die Leipziger Forscher messen im Gondwanaland rund um die Uhr das Wachstum eines Tropenbaums, der in Europa Hohe Feige genannt wird. Sie wollen damit ihre Simulationen zur Waldentwicklung verbessern.

Im Gondwanaland sollen die Besucher für ihr Geld allerdings vor allem unterhalten werden. Auf drei Routen können sie den Dschungel erkunden: In 12 Metern Höhe auf Baumwipfelpfaden, ebenerdig und per Boot. Der aus Leipziger Parthe-Wasser gespeiste Tropenfluss ist knapp 400 Meter lang. Wer mitfährt, muss dafür extra bezahlen und bekommt beim Durchfahren einer Höhle die Erdgeschichte im Zeitraffer geboten. Etwa 2500 Besucher passen gleichzeitig in die Halle.

Für die Besucher steigt der Zoo-Eintrittspreis von 13 auf 17 Euro. Kinder müssen 10 Euro zahlen - einen Euro mehr als bisher.

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