Über den Gletscher zum Gipfel - Hochtouren für Einsteiger

München (dpa/tmn) - Eine Hochtour ist ein besonderes Erlebnis: Man betritt die Welt des ewigen Eises, der Gletscher und Firngrate, eine verschneite Traumlandschaft, selbst im Sommer.

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Eine Tour auf einen hochalpinen Dreitausender oder sogar Viertausender ist nicht nur etwas für Profi-Bergsteiger. Auch wer eigentlich eher wandert, kann mit einem Bergführer auf Hochtour gehen. Folgende Gipfel in den Alpen sind besonders lohnenswerte Ziele für Einsteiger:

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Schwarzenstein (3369 Meter): Der sanfte Gletscherberg im Zillertal ist technisch nicht schwierig: Der Anstieg ist zahm, man wandert auf den Gipfel. „Die Spalten auf der Normalroute sind schmal, so dass man kaum reinfallen kann“, sagt Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Trotzdem sollten sich Bergsteiger zur Sicherheit anseilen - das ist auf jedem Gletscher Pflicht, um sich vor Spaltenstürzen zu schützen.

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Der Schwarzenstein wird meist nach einer Übernachtung in der altehrwürdigen Berliner Hütte im Zemmgrund bestiegen, oft als Gipfel-Abstecher auf einer Rundtour über den Berliner Höhenweg. Von Süden her lässt sich der Berg sogar eisfrei erklimmen. Aber damit verliert die Tour viel von ihrem hochalpinen Charakter.

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Similaun (3599 Meter*): In den Ötztaler Alpen gibt es jede Menge Dreitausender. Der Similaun bietet eine beachtliche Höhe, ohne große technische Fähigkeiten einzufordern - eine gute Kombination für Anfänger im Hochgebirge. Von der Similaunhütte am Niederjoch sind außerdem nur noch rund 600 Höhenmeter bis zum Gipfel zu überwinden. Der Weg führt hauptsächlich über den Gletscher. Vorsicht Spalten, unbedingt anseilen! Der Bergführer findet die beste Route.

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Der Gipfelgrat ganz am Ende ist nichts für Menschen mit Höhenangst, links des Weges fällt die Wand mehrere hundert Meter ab. Doch der Bergsteiger muss hier nur genügend Abstand halten und einen Fuß vor den anderen setzen. „Es ist nicht tragisch, wenn man zurückbleibt“, findet Stefan Winter. „Man ist ja so gut wie oben.“ Vom Gipfel bietet sich ein großartiges, fast surreales Landschaftspanorama.

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Großvenediger (3657 Meter*): Der majestätische Riese in den Hohen Tauern ist ein technisch leichter, aber doch fordernder Gipfel. Immerhin ist der „Venediger“ der vierthöchste Berg, der sich ganz auf österreichischem Staatsgebiet befindet. Die Vergletscherung ist imposant, entsprechend tiefe Spalten kreuzen den Weg.

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Die größte Gefahr sieht Winter aber in der Weitläufigkeit des Berges. „Den Gipfel sollte man nur bei guten Sichtverhältnissen machen“, rät der Experte. Zieht Nebel auf, verlieren Bergsteiger auf dem Gletscher schnell die Orientierung und bringen sich damit in Gefahr. Auf den Gipfel führen unterschiedliche Routen von verschiedenen Hütten. Die Fernsicht vom Gipfel sucht in den Ostalpen ihresgleichen.

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Allalinhorn (4027 Meter): Wer ohne große Erfahrung einmal auf einem Viertausender stehen will, ist am Allalinhorn in den Walliser Alpen richtig. „Der Berg zieht viele an“, sagt Bruno Hasler vom Schweizer Alpen-Club SAC. Das liegt vor allem an der Bergbahn Metro Alpin, die Touristen bequem bis auf 3544 Meter befördert. Von dort sind es nur noch knapp 570 Höhenmeter auf den Gipfel. Der Berg eignet sich anders als die meisten anderen hochalpinen Gipfel also sogar als Tagestour. Die Höhe ist aber nicht zu unterschätzen! Auf 4000 Metern nehmen die Lungen schon deutlich weniger Sauerstoff auf.

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Breithorn (4164 Meter): Der stark vergletscherte Berg in den Walliser Alpen führt in luftige Höhen und ist unter professioneller Führung trotzdem leicht zu besteigen. Alpinist Bruno Hasler nennt den Gipfel einen „Klassiker“ unter den Hochtouren. Der Vorteil: Auch hier fährt die Bergbahn Gipfelaspiranten schon auf 3870 Meter. Die knapp 300 Höhenmeter auf die Spitze sind in gut zwei Stunden gemacht. Auch wenn der Berg gut erschlossen ist: Bei schlechtem Wetter kann auch das Breithorn auf dem Normalweg heikel werden.

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Gran Paradiso (4061 Meter): Der Gletscherberg in den Grajischen Alpen in Italien hat nicht nur einen verheißungsvollen Namen, er ist auch ein äußerst beliebter, weil einfacher Viertausender. „Der steht auf der Beliebtheitsskala ganz oben“, weiß Stefan Winter. Auch wenn die Normalwege auf der Westseite reine Gehwege durch leichtes Gelände sind: Der Gletscher verfügt durchaus über „Spalten zum Reinfliegen“. Anseilen ist Pflicht. Die Standardrouten starten vom Rifugio Vittorio Emanuele II. oder Rifugio Chabod. Der Anstieg zum Gipfel zieht sich, hier ist auf jeden Fall Kondition gefragt.

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Monte Cevedale (3769 Meter*):Die Alpensüdseite ist zwar weniger regenreich. In den Ortler Alpen gibt es aber noch viele stattliche Gletscher, so auch am Monte Cevedale. Ausgangspunkt einer Hochtour ist die Casatihütte, die schon auf 3269 Metern liegt. Am Gipfeltag kann man es also entspannt angehen lassen. Wem ein Gipfel noch nicht reicht, der kann noch die Zufallspitze mitnehmen, die durch einen Grat mit dem Cevedale verbunden ist. Der Rundblick vom Gipfel lässt einen kurz daran zweifeln, ob wirklich Sommer ist - so verschneit und winterlich zeigen sich die Gipfel im Umkreis.

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*Die Höhenangaben der Berge sind je nach Quelle unterschiedlich. Für den Similaun etwa weist das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen 3599 Meter aus und die Alpenvereinskarte 3606 Meter.

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