Von New York per Schiff in die Karibik

New York (dpa/tmn) - Stadt oder Strand, Kultur oder Ausspannen, Shopping oder Faulenzen? Normalerweise muss man sich entscheiden, welchen Urlaub man will. Es sei denn, man kombiniert zwei Traumziele: New York und Karibik-Kreuzfahrt.

Und das ist gar nicht mal so teuer.

New York ist anstrengend. Die Weltmetropole bietet so viel - und ist so teuer -, dass man keine Minute im Hotelzimmer vergeuden mag. Museen, Konzertsäle und Boutiquen zwingen dazu, ständig auf Achse zu sein. Urlaub sieht anders aus? Warum dann nicht einfach die Kräfte zehrende Großstadt mit einer entspannten Kreuzfahrt in die Karibik kombinieren? Ein paar Tage Manhattan, eine Woche in die Karibik und noch einmal ein paar Tage New York. Wer spitz rechnet, kann alles schon für deutlich weniger als 2000 Euro bekommen. Die Kombination ist in den USA und Kanada üblich, in Deutschland aber noch ein Geheimtipp.

Die Karibik ist nicht mal drei Tagesreisen von New York entfernt. Die schwimmenden Hotels fahren zwar nicht viel schneller als ein Radfahrer. Dafür fahren sie Tag und Nacht durch. Natürlich bleiben bei einer einwöchigen Fahrt nur zwei, drei Tage für die sonnigen Inseln. Aber wie auf jeder Kreuzfahrt ist der Weg das Ziel.

„Wir wollten unbedingt mal nach New York“, sagen Dagmar und Wolfgang Bernaschek aus Bad Liebenwerda. „Aber eine Kreuzfahrt wollten wir auch immer mal machen und in die Karibik auch.“ Für nur fünf, sechs Tage New York war den Brandenburgern der Flug zu teuer und die Zeitumstellung zu mühsam. „Weil Karibik per Kreuzfahrt von Europa aus zu teuer ist und viel zu lange dauert, habe ich mal geguckt, was das von New York aus kostet. Und wir waren überrascht, wie günstig das ist, wenn man ein paar Kompromisse macht.“

Für die Bernascheks hieß das, sich die Kabine mit einem befreundeten Paar zu teilen. „Klar ist das eng“, sagt Bernd Fritsche, der mit seiner Freundin mitgekommen ist. „Aber man ist in der Kabine ja auch nur zum Schlafen und ansonsten ständig auf dem Schiff unterwegs.“ Nach ein paar anstrengenden Tagen mit Museen und Kaufhäusern in New York sei die Fahrt in die Sonne genau das Richtige gewesen. „Und allein die Ausfahrt aus dem Hafen war schon alles wert.“

Langsam gleitet das Schiff an Manhattan vorbei mit einem Logenblick auf Empire State Building und Rockefeller Center, vorbei an Penn Station und Madison Square Garden. Und natürlich an der Freiheitsstatue. Bei der Ausfahrt scheinen alle Passagiere an der Steuerbordseite zu stehen, um Lady Liberty zu sehen und sich mit ihr fotografieren zu lassen.

Schon am nächsten Morgen ist die Luft deutlich wärmer, das Schiff ist nun auf Höhe der US-Südstaaten. Noch ein Tag und eine Nacht auf See, dann läuft das Schiff in den ersten Hafen ein. Bei vielen Redereien heißt der erste Stopp Port Canaveral. Das klingt nicht nur so ähnlich wie der US-Weltraumbahnhof, es ist tatsächlich der Hafen, von dem aus die Tanks der Space Shuttles wieder aus dem Meer gefischt werden. Das gewaltige Gebäude des NASA-Centers ist von Bord aus leicht zu sehen.

Das Standardprogramm sind Ausflüge ins 80 Kilometer entfernte Orlando zu Disney World, Universal Studios, Seaworld oder Busch Gardens. Oder einfach zur NASA. Die Ausflüge können an Bord gebucht werden. Die Rundumbetreuung ist allerdings teuer. Wer das Geld sparen will: Direkt am Hafen fahren Busse für ein paar Dollar in die umliegenden Touristenstädtchen. Der Strand ist gratis.

Am nächsten Tag wachen die Passagiere in der Karibik auf. Die US-Reedereien Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean besitzen hier kleine Privatinseln, nicht viel mehr als Strand und Palmen. Die Passagiere werden mit kleinen Schiffen übergesetzt. Es empfiehlt sich, eines der frühen Tenderboote zu nehmen, denn auf den kleinen Inseln gibt es zwar genügend Liegen, aber die wenigsten stehen im Schatten. Was auf jeden Fall ausreichend da ist: Essen und Trinken, das von den Schiffen rübergebracht wird.

Zweierkabinen sind schon für weniger als 800 Euro pro Paar zu haben, zumeist werden aber rund 1200 Euro für eine Woche in der Innenkabine fällig. Ein Fenster nach draußen kostet zusätzlich rund 300 Euro. Soll ein kleiner Balkon dabei sein, muss ein Paar rund 1800 Euro zahlen, manchmal aber auch deutlich weniger. Dafür kann das Anlegen etwa in Nassau, dem Haupthafen auf den Bahamas, vom Zimmer aus verfolgt werden. Oder wieder in New York, vorbei an den Straßenschluchten. Vielleicht tut der Schatten der Wolkenkratzer ja ganz gut nach einer Woche Sonnenschein.

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