Strandkorbmacher und Safari-Guides - Begegnungen auf Usedom

Ahlbeck (dpa/tmn) - Usedom mit dem Fischer, per Safari oder aus der Luft: Viele Einheimische bieten Besuchern auf der Ostsee-Insel besondere Erlebnisse. Und oftmals sind sie selbst eine Attraktion.

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Über 2000 Sonnenstunden pro Jahr, die Kaiserbäderarchitektur, 42 Kilometer feiner weißer Sandstrand, 180 Kilometer Radwege und 59 000 Hektar Naturpark machen Usedom zu einem Sommerferienziel par excellence. Dahinter stecken Menschen, die sich mit eigenen Ideen für einen abwechslungsreichen Tourismus engagieren.

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Der Fischer: Für Uwe Krüger ist die Nacht um 2.00 Uhr zu Ende. Dann wird die Gummihose übergestreift, der Motor angelassen, und es geht hinaus auf die See. Bereits in der sechsten Generation ist der Usedomer Fischer unterwegs. „Auf dem Wasser fühle ich mich am wohlsten“, sagt der 55-Jährige - „Und was wäre ein Ostseebad ohne frischen Fisch?“ Allein in Ahlbeck gab es nach dem 2. Weltkrieg über 350 Fischer, heute ist Uwe Krüger neben zwei weiteren Kollegen einer der letzten traditionellen Strandfischer im Ort.

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Der Strandkorbmacher: Strandkörbe sind von Usedom nicht mehr wegzudenken. Seit 1933 wurden mehr als eine Viertel Million dieser windschützenden Sitz- und Liegekörbe in Heringsdorf hergestellt. Eine Tradition, der sich auch Dirk Mund verpflichtet fühlt, seit er den Posten als Direktor des Korbwerks Heringsdorf übernahm. Heute setzt das Traditionsunternehmen mit 25 Mitarbeitern nicht mehr auf Massenproduktion, sondern auf individuelle Wünsche. Selbst wer Bullaugen, eine Sitzheizung oder Beleuchtung haben möchte, wird bedient. Nachdem das Korbwerk bereits 2008 auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm Furore machte, steht nun der weltweit größte Strandkorb an der Heringsdorfer Seebrücke.

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Die Kapitänin: 400 Quadratmeter Segelfläche, 45 Meter Länge - stolz liegt die „Weiße Düne“ im Hafen von Wolgast. Stolz ist auch ihre Besitzerin, Jane Bothe - eine der wenigen weiblichen Kapitäne in Deutschland. Schon mit 13 Jahren schipperte sie über den Wannsee in Berlin, zog dann in die Niederlande, wo sie sich für Plattbodenschiffe begeisterte. Schließlich entdeckte sie, dass auf Usedoms Peenestrom und Achterwasser einst ähnliche Haffkähne als Arbeitstiere unterwegs waren. Als dann im Jahr 2000 die „Weiße Düne“ zum Segelschoner und Hotelschiff umgebaut wurde, heuerte sie an und ist nun seit mehr als zehn Jahren mit Gästen unterwegs.

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Der Safari-Guide: „Usedom ist nicht nur Strand und Wasser“, lautet die Devise von Gunnar Fiedler, der Gästen seit 15 Jahren das Hinterland der Insel zeigt. Sein Vater hatte einst die Idee, Jeepsafaris durch Heide, Wiesen, Felder und Wälder Usedoms zu arrangieren. Steht man gemeinsam mit Fiedler auf dem 7-Seen-Aussichtsturm, so kann man sich am satten Grün kaum sattsehen. Und die Geschichten, die der 38-Jährige zu erzählen weiß, sind nicht minder interessant. Es geht durch Erlenbruchwald, über Dämme bis zu alten Windmühlen, vorbei an Wasserbüffeln bis zu bunten Kornfeldern, wo ein Picknick wartet.

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Die Überflieger: Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Blick auf die Insel von oben. Und den bieten die beiden Piloten Rolf Landau und Jörg Wanke. Beide haben vor 13 Jahren ihre Leidenschaft für die Fliegerei entdeckt und sind von der Vogelperspektive auf ihre Insel noch immer so begeistert, dass sie diese nebenberuflich auch mit Besuchern der Insel teilen. „In den vergangenen fünf Jahren sind wir mit etwa 2500 Gästen unterwegs gewesen, und es gab bisher keinen Einzigen, der nicht anschließend von der Sicht schwärmte“, erzählt Landau. Vom Heringsdorfer Flughafen geht es über Seen, Wiesen und Wälder bis nach Peenemünde, dem einstigen Testgelände für Hitlers „Wunderwaffe“, das heute ein Museum und ein U-Boot beherbergt. Auf dem Rückflug führt die Route an der Küste entlang über die Seebrücken von Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck bis nach Swinoujscie.

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