Wein und europäischer Geist - Reiseziele Perl und Schengen

Perl (dpa) - Vom Perler Hasenberg hat der Wanderer einen berauschenden Blick auf das breite Moseltal: Links das französische Apach, rechts das luxemburgische Schengen und die Sicht geht weit darüber hinaus.

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An den Hängen stehen Weinreben in Reih und Glied. Die Reben gedeihen auch am Oberlauf des Flusses prächtig.

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Das Mosel-Tor gilt bei Individualtouristen als Geheimtipp. Denn das Dreiländereck hat Besonderes zu bieten: Die idyllischen Weinberge auf beiden Seiten des Stroms und die angrenzenden Wälder laden zum Wandern ein, Sehenswürdigkeiten gibt es auf allen Seiten der Grenzen in Hülle und Fülle. Und der Weißwein kann sich schmecken lassen.

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In der Region ist Europa Alltag. Vor allem in Schengenist das spürbar, im wohl berühmtesten Dorf der EU. Drei rostig-braune Stahlstehlen mit Stern erinnern an der Uferpromenade an die Unterzeichnung des Schengen-Abkommens 1985. Im Museum lässt sich die Geschichte des Abbaus der europäischen Binnengrenzen verfolgen. Und auf drei weiteren Stahlstehlen vor dem Gebäude bekommt jeder Schengen-Staat einen Stern - 26 sind es schon. Ihre Nationalsymbole sind in Bronze gegossen.

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Der Europageist steckt auch im Wein. Denn ob auf deutscher, luxemburgischer oder französischer Seite - Klima und Boden sind gleich: „Das ist eine Region, es gibt keine großen Unterschiede im Geschmack“, sagt Weinbauer Karl Petgen.

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Den Weinbau brachten die alten Römer an die Mosel und kultivierten den Elbling. Das römische Erbe der Region kann man etwa in der schmucken Römischen Villa Borg erkunden.

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„Ich habe erst in den 60er-Jahren ganz auf Wein gesetzt“, berichtet Werner Schmitt. 1990 übergab der heute 78-Jährige den Betrieb an seinen Sohn Thomas. Er keltert neben den klassischen Trinkweinen eine Prädikatsserie. Im renommierten Weinführer „Gault-Millau“ hat er eine Traube als Auszeichnung erhalten.

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In seinem in goldgelbes Licht getauchten Keller verrät Schmitt gern sein Geheimnis: „Die Qualität des Weins entsteht im Weinberg. Im Keller geht es eigentlich nur noch um kontrolliertes Nichtstun.“ Die Grundlage für seine edelsten Tropfen wird schon lange vor der Ernte gelegt: Bereits im Frühsommer schneiden Schmitt und seine Helfer noch unreife Trauben weg. Zwar sinkt der Ertrag, aber umso besser verspricht der Wein zu werden - wenn das Wetter mitspielt. Dann sind sowohl die Winzer glücklich als auch die Wanderer.

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