Seltene Pflanzen in luftiger Höhe: Der Brockengarten öffnet

Schierke (dpa) - Im Kalten Krieg militärisches Sperrgebiet, heute eine grüne Zone: Im botanischen Garten auf dem Brocken beginnt wieder die Saison. Pflanzenfreunde bekommen dort etliche Raritäten zu sehen.

Ranger bieten ab Montag (14. Mai) wieder Führungen durch den Brockengarten im Harz an. Auf dem 1141 Meter hohen Berg können Besucher eine seltene Pflanzenwelt sehen. Zu einem dieser raren Frühjahrsboten zähle die deutschlandweit einzigartige Brockenanemone, sagte Brockengärtner Gunter Karste. „Eine andere besondere Pflanze ist das gelb blühende Brockenhabichtskraut.“ Das kleine Gewächs komme weltweit nur einmal vor - auf dem Areal im Harz. Insgesamt umfasst der 1890 zu Lehr- und Forschungszwecken angelegte Hochgebirgsgarten rund 1800 Pflanzenarten aus aller Welt - darunter aus dem Himalaya, den Rocky Mountains und den Alpen.

Der botanische Garten auf der waldfreien Kuppe des Brockens ist jedes Jahr von Mitte Mai bis Mitte Oktober für Gäste geöffnet. Ein Experte führt die Besucher zweimal täglich durch das rund 1000 Quadratmeter große Schauareal. Zurzeit lägen noch letzte Schneereste auf dem Gipfel, sagte Karste. Viele Gewächse stünden dennoch bereits in voller Blüte. Insgesamt umfasst das Gelände samt Forschungsgebiet 4600 Quadratmeter. Zu einer der Hauptaufgaben gehört der Schutz seltener oder vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten.

Der ab den 1960er Jahren zum militärischen Sperrgebiet erklärte Garten wurde ab 1990 gemeinsam von Mitarbeitern der Botanischen Gärten der Universitäten Halle und Göttingen und der Nationalparkverwaltung im Harz wieder aufgebaut.

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