Armin Hary: Was der legendäre 100-Meter-Mann heute macht

Als erster Sprinter überhaupt schaffte der Saarländer Armin Hary die 100 Meter in 10,0 Sekunden.

Armin Hary: Was der legendäre 100-Meter-Mann heute macht
Foto: NN

Düsseldorf. Inzwischen nennen sie ihn den Usain Bolt von 1960. Heute wird er 77 Jahre alt. Aus dem Rennen ist die deutsche Sprintlegende Armin Hary trotzdem noch lange nicht. Der Vater von zwei Kindern kümmert sich um seine AHA-Förderung, die Kinder und Jugendliche aus weniger guten sozialen Verhältnissen unterstützt.

Das Ansinnen: Hary will nicht, dass eine Sportlerkarriere am fehlenden Geld für die Ausbildung scheitert.

Den Startschuss zu seinem legendären und schnellsten Lauf in Zürich im Juni 1960 spürt Hary noch heute in jeder Faser seines Körpers. Er habe sich auf den Knall gestürzt wie ein Boxer auf den Gegner, beschrieb er das legendäre 100-Meter-Rennen, das er als erster Mensch überhaupt in einer Zeit meisterte, die die meisten zum Schnüren eines Schuhs benötigen. Mit handgemessenen 10,0 Sekunden ging er in die Rekordbücher ein. Keine drei Monate später triumphierte der damals 23-Jährige bei Olympia in Rom. Dort gewann er als bisher einziger Deutscher Gold über die 100 Meter.

Nur ein Jahr später, am 1. Mai 1961 beendete Hary nach einer Knieverletzung — verursacht durch einen Autounfall — und einigem Verbandsärger wohl wegen einer falschen Spesenabrechnung seine Karriere.

Der junge Hary musste selbst hart kämpen, um im Sport ein Großer zu werden, schuftete sich vom Tellerwäscher zum Bergarbeiter — und schließlich zum Olympiasieger. Geboren am 22. März 1937 in Quierschied wuchs er im Steinkohlerevier nördlich von Saarbrücken in bescheidenen Verhältnissen auf.

Aber: Er wohnte neben einem Sportplatz, trainierte hart und allein. Nun kämpft Armin Hary für den begabten Sport-Nachwuchs. Noch immer. Im Jahr 2005 wurde er dafür mit dem Nachwuchsförderpreis der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ausgezeichnet.

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