Basketball-Bundesliga auf Wachstumskurs

Ludwigsburg (dpa) - Die Basketball-Bundesliga ist ein Wachstumsmarkt mit ehrgeizigem Ziel. Spätestens 2020 will die Liga Nummer eins in Europa sein. Der Allstar-Day in Ludwigsburg unterstrich die Attraktivität.

Die BBL kennt nur eine Richtung - vorwärts.

„Die Rahmendaten stimmen mich sehr zufrieden. Bei den Zuschauern verzeichnen wir nach der Vorrunde einen Zuwachs von 15 Prozent. 4246 Fans verfolgten bisher im Schnitt die Spiele. Damit sind wir Nummer zwei in Europa. Die Hallenauslastung lag bei 83 Prozent, bietet noch Luft nach oben“, sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer am Rande des Allstar-Days in Ludwigsburg. Spätestens bis 2020 soll sportlich und wirtschaftlich die spanische Liga überholt werden und der Weg auf Platz eins in Europa geschafft sein.

Zum 25-jährigen Jubiläum war die BBL mit dem traditionellen Allstar-Day an den Ursprungsort Ludwigsburg zurückgekehrt. „Die Stimmung war prächtig und Ludwigsburg erneut ein hervorragender Gastgeber“, lobte Pommer. Erstmals seit 14 Jahren forderte die nationale Elite wieder die internationale. „Das Allstar-Game war eine sehr gelungene Mischung aus Unterhaltung und Wettbewerb. Das hat richtig Spaß gemacht“, befand der BBL-Geschäftsführer.

Dass es für die deutschen Basketballer beim 84:89 gegen die Stars vornehmlich aus den USA am Ende nicht zum Sieg reichte, tat der Stimmung keinen Abbruch. Immerhin hatten die Nationalen um Heiko Schaffartzik (ALBA Berlin/15 Punkte) die internationale Auswahl am Rand einer Niederlage. Dass es reichte, war Ulms Center John Bryant (23 Punkte, 9 Rebounds) zu verdanken. Er wurde zum besten Spieler (MVP) gewählt.

Basketball in Deutschland sei ein absoluter Wachstumsmarkt, stellte Pommer heraus. Nicht nur die Attraktivität steigere sich, auch wirtschaftlich gehe es voran. Der Aufstieg des FC Bayern München in die höchste Spielklasse sowie der Bau größerer Arenen wie in Ulm generieren mehr Umsatz. Bis Ende Januar steigerten die 18 Erstliga-Clubs das Budget auf 61 Millionen Euro. Pommer rechnet bis zum Saisonende mit einen Steigerung um sieben bis acht Millionen.

„Unsere Kernaufgabe ist, mehr Leute an den Basketball heranzuführen“, erklärte der BBL-Geschäftsführer. Dafür braucht die Bundesliga eine hohe Präsenz in den elektronischen Medien. Die Zusammenarbeit mit dem Spartensender Sport1 läuft zum Saisonende aus. „Wir sind in Gesprächen mit anderen Partnern wie Sky, Telekom oder Eurosport, aber auch Sport1. Die erste Runde haben wir hinter uns“, erklärte Pommer.

Eine breite Meinungsbildung sei nötig, um noch mehr Attraktivität zu erzielen. Mit dem Spiel der Woche erreiche die BBL bei Sport1 durchschnittlich 120 000 Zuschauer. Zugpferd in der Hinserie waren die Bayern, die vergleichsweise oft ihr Können „live“ zeigen durften. Nachgedacht wird über die Produktion eines eigenen wöchentlichen Magazins im Internet.

Ausgezahlt hat sich für den BBL-Geschäftsführer das schärfere Lizenzierungsverfahren. „Das ist auch Thema in der EuroLeague. Da muss wirtschaftlicher gehandelt werden“, sagte Pommer, der für Europas Topliga in einer Kommission entsprechende Richtlinien erarbeiten soll. Das im Fußball geforderte Fairplay im Finanzsektor will Pommer auch im Basketball angewendet sehen. „Das ist ein Stellhebel für die Zukunft. Viele Clubs kaufen zu Saisonbeginn groß ein und wissen doch, dass sie die finanziellen Verpflichtungen nicht bis zum Schluss einhalten können“, sagte Pommer, der darin eine Wettbewerbsverzerrung erkennt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort