Endspiel um Platz 1: Berlin fordert Bamberg

Berlin (dpa) - Der Meistertitel wird erst im Juni vergeben. Das direkte Duell um Platz eins in der Hauptrunde zwischen ALBA Berlin und den Brose Baskets Bamberg hat aber bereits alle Zutaten eines Endspiels.

Endspiel um Platz 1: Berlin fordert Bamberg
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Im Nachholspiel an diesem Sonntag wollen sich die beiden punktgleichen Topteams der Basketball-Bundesliga die Spitzenposition für die Playoffs und damit das Heimrecht bis in ein mögliches Finale sichern.

„Dass wir es jetzt selbst in der Hand haben, den ersten Platz zu holen, ist ein tolles Ergebnis“, sagte ALBA-Coach Sasa Obradovic nach dem 87:74-Sieg gegen die Eisbären Bremerhaven. Manager Marco Baldi gefiel der Auftritt am Donnerstagabend allerdings gar nicht. „Wir haben heute richtig schlampig gespielt, weil wir gedanklich nicht den vollen Fokus hatten“, kritisierte er und kündigte an: „Gegen Bamberg werden wir eine andere Mannschaft sehen.“

Der Tabellenführer warf sich beim lockeren 99:64 im Franken-Derby gegen medi Bayreuth für den Showdown ein. „Wir haben heute unseren Job gemacht, jetzt liegt der Fokus auf dem Spiel in Berlin“, sagte Bambergs Coach Andrea Trinchieri. „Sie sind die Besten: Bester Coach, MVP, beste Spieler und so weiter. Wir sind also die Herausforderer und müssen uns dementsprechend vorbereiten.“

In Berlin sieht man das ganz anders. „Andrea Trinchieri hat es geschafft, sehr gute Einzelspieler in kürzester Zeit zu einer Einheit zu formen. Sie bringen ihre PS auf die Straße“, lobte Baldi den Rivalen. Obradovic warnte insbesondere vor Bambergs Spielmacher Brad Wanamaker: „Er ist ohne Zweifel der beste Point Guard der Liga. Aber wir dürfen uns nicht zu sehr am Gegner orientieren, sondern müssen uns auf unsere Stärken besinnen.“

Das wird auch nötig sein. Immerhin stellt Bamberg das einzige Team in der Liga, gegen das ALBA in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen konnte. In der Meisterschaft gab es im Hinspiel eine herbe 69:98-Pleite, und auch im Pokal-Halbfinale waren die Franken beim 65:86 das deutlich bessere Team.

Der Gewinner des Hauptrunden-Endspiels trifft im Viertelfinale auf die MHP Riesen Ludwigsburg. Die Schwaben sicherten sich durch ein 85:81 im entscheidenden Duell bei Aufsteiger BG Göttingen das letzte Playoff-Ticket. „Basketball ist eine verrückte Sportart. Am Ende haben wir etwas die Konzentration verloren“, sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick, „aber ich denke, wir haben die Playoffs verdient. Für uns war diese Saison eine Achterbahnfahrt. Vor Weihnachten lagen wir noch auf dem 16. Platz und hatten das Ziel, nicht abzusteigen. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft.“

Der Verlierer des Spitzenspiels trifft in den Playoffs zunächst auf Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg. Außerdem spielen Titelverteidiger Bayern München und die Skyliners Frankfurt sowie die Telekom Baskets Bonn und ratiopharm Ulm gegeneinander. Diese Best-of-Five-Serie beginnt bereits am 6. Mai. Die anderen Duelle starten am 9./10. Mai.

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