Entgegen der Berliner Erwartungen: ALBA startet souverän

Berlin (dpa) - ALBA-Trainer Sasa Obradovic wirkte sehr erleichtert nach dem lockeren Eröffnungserfolg seiner neu formierten Mannschaft.

Entgegen der Berliner Erwartungen: ALBA startet souverän
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„Ein toller Sieg meines Teams, den ich nach unserer schwierigen Vorbereitung so nicht erwartet hatte“, bilanzierte der Coach des Basketball-Bundesligisten aus Berlin. Souverän gewannen die Albatrosse die Eröffnungspartie der 50. Spielzeit, fertigten ratiopharm Ulm mit 74:54 (46:24) ab.

Dies war so nicht unbedingt zu erwarten. Sieben neue Spieler galt es für Obradovic zu integrieren, eine geregelte Vorbereitung gab es durch die vier bei der Europameisterschaft eingesetzten ALBA-Profis nicht. Doch das alles schien nach dem Eröffnungs-Sprungball wie weggeblasen.

Gleich mit einem Dreier eröffnete Nationalspieler Niels Giffey dann auch die neue Saison - ALBA sollte die Führung nicht mehr abgeben. „Wir haben hart gearbeitet und glauben an uns“, erklärte EM-Starter Giffey später selbstbewusst.

„Es hat 15 Minuten gedauert, bis wir so etwas wie Basketball auf das Spielfeld gebracht haben. Berlin hat über 40 Minuten richtig gut gespielt“, resümierte indes ernüchtert Ulm-Coach Thorsten Leibenath, der sogar zehn neue Spieler in sein Team einbauen musste. Sein vor allem im Abschluss erschreckend schwaches Team war den Berlinern zu keinem Zeitpunkt der Partie gewachsen.

Von den ALBA-Neuzugängen eroberte der US-Amerikaner Will Cherry die Herzen der Berliner Anhänger - mit 17 Punkten avancierte der Aufbauspieler zum Topscorer. „Wir sind gleich aggressiv rausgekommen, das war sehr wichtig“, sagte Cherry. „Das war eine tolle Stimmung. Ich liebe Berlin“, ergänzte Cherry - so macht man sich gleich Freunde in der Hauptstadt.

Noch nicht in der nur mit 7218 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllten Arena am Ostbahnhof weilte indes der Kroate Kresimir Loncar, der erst wenige Stunden zuvor einen Einjahresvertrag bei ALBA unterschrieben hatte - dann jedoch wieder zurück in seine Heimat reiste. „Er hat zahlreiche Titel gewonnen und war ein Führungsspieler bei großen Teams. Er kann uns mit seiner Erfahrung sehr helfen“, sagte Obradovic über den 2,10 Meter großen Loncar, der im Jahr 2000 mit 16 Jahren seine Profikarriere in Würzburg begann und danach in Italien, der Ukraine, Russland und zuletzt in Spanien sein Geld verdiente.

Der von ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi prognostizierte „holprige Start“ trat also nicht ein - zumindest nicht auf dem Court. Nur mussten sich die Fans gleich zu Saisonbeginn zwölf Minuten länger gedulden, bis der erste Ball flog: Die elektronische Anzeigetafel hatte kurzzeitig ihren Geist aufgegeben.

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