Heimpleite und Homan sorgen für nächste Bayern-Krise

München (dpa) - Die Basketballer von Bayern München kommen einfach nicht zur Ruhe. Nach den Chaostagen zum Saisonstart mit Bauermann-Entlassung und Hoeneß-Schelte sorgten die Ausbootung von Center Jared Homan und die Heimpleite gegen Braunschweig für die nächste Krise.

Beim 73:78 gegen die zuvor viermal nacheinander sieglosen Niedersachsen zeigte das Münchner Starensemble phasenweise eine desolate Leistung und liegt nach der fünften Saisonniederlage weiter hinter den Playoff-Rängen. „Wir sind nicht gut in die Partie gestartet und sind nicht so aggressiv aufgetreten, wie wir es uns vorgenommen hatten“, sagte Bayern-Coach Yannis Christopoulos kleinlaut. Für den Nachfolger des kurz vor dem Saisonstart geschassten Dirk Bauermann wird die Luft in der Isar-Metropole weiter dünner. Immer wieder wird der Name von Bundestrainer Svetislav Pesic als Nachfolger genannt, der Serbe hat seinen Vertrag beim Deutschen Basketball Bund noch nicht verlängert.

Am Samstagabend weilte Pesic, dessen Sohn Marco bei den Bayern als Sportdirektor fungiert, im Audi Dome. Was der 63-Jährige zu sehen bekam, dürfte den Basketball-Liebhaber ebenso entsetzt haben wie die 5611 Zuschauer. Nach wie vor gelingt es den mit zahlreichen Nationalspielern gespickten Münchner Team nicht, sein Potenzial abzurufen.

Gar nicht erst gegen Braunschweig dabei war Center Homan. Der Amerikaner stand nach Club-Angaben aus „disziplinarischen Gründen“ nicht im Kader. Was sich der US-Boy, für den es nicht die erste Verfehlung war, zuschulden kommen lassen hat, wollten die Bayern nicht verraten.

Sportdirektor Pesic erklärte jedoch, Homan habe im Training die Chance, sich für die Partie bei ALBA Berlin am kommenden Wochenende wieder in den Kader zu spielen. Der laut Bayern-Präsident Uli Hoeneß unzureichende Umgang mit den Exzessen von Homan und einiger anderer Spieler war ein Grund für den überraschenden Rausschmiss von Bauermann gewesen.

Während die Bayern den vorläufigen Tiefpunkt ihrer zweiten Bundesliga-Saison seit dem Wiederaufstieg erlebten, erwischten die EWE Baskets Oldenburg eine Sternstunde. Gegen Phoenix Hagen kamen die Niedersachsen zu einem 113:62-Kantersieg. Es war der fünfthöchste Heimerfolg in der BBL-Geschichte. „Ich muss meinem Team heute ein Riesenkompliment machen“, sagte Oldenburgs Trainer Sebastian Machowski nach der Basketball-Gala. Hagens Coach Ingo Freyer war dagegen konsterniert. „Ich kann mir diese Niederlage auch nicht erklären.“

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