Hoffnung für Gießen - Clubs lehnen Abstiegsregelung ab

Köln (dpa) - Die Basketball Bundesliga sieht die von der Insolvenz bedrohten LTi Gießen 46ers auf einem guten Weg, die aktuelle Saison zu Ende spielen zu können.

„Es gibt einen Hoffnungsschimmer, aber Gewissheit haben wir noch nicht“, sagte Liga-Sprecher Dirk Kaiser nach einem Treffen der Arbeitsgemeinschaft der BBL. In Köln hatte unter anderen Gießens Geschäftsführer Heiko Schelberg die finanzielle Lage dargelegt. Das Bundesliga-Gründungsmitglied benötigt bis Ende der kommenden Woche 160 000 Euro, um den Spielbetrieb vorerst aufrechterhalten zu können.

Der Wirbel um die bei den Clubs umstrittene Abstiegsregelung im Falle eines möglichen Rückzugs Gießens hat sich unterdessen noch nicht gelegt. Sollte das angeschlagene Schlusslicht die Saison nicht beenden können, würde es nicht mehr in der Tabelle geführt. Laut BBL-Ausschreibung steigen aber die beiden Letztplatzierten ab - damit könnte es 2012/13 auch den vermeintlich sportlich geretteten Tabellen-16. treffen.

Gegen diese Regelung sprachen sich alle Vereine aus. „Unsere Regeln gelten und müssen auch gelten“, sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer der Nachrichtenagentur dpa und sieht eine „sehr schwierige“ Aufgabe. „Natürlich nehmen wir so ein einhelliges Votum der Vereine sehr ernst und werden darüber nachdenken, ob wir Alternativlösungen erarbeiten können, die das gleiche Ergebnis zur Folge haben. Meine Aufgabe ist es an diesem Punkt, kreativ zu werden.“ Die nächste Sitzung steht im Rahmen des Top-Four-Pokalwochenendes, das am 23./24. März in Berlin stattfindet, an.

„Es war einstimmige Meinung, aller BBL-Clubs, dass der 16. oder Besserplatzierte diese Saison und in Zukunft nicht als Absteiger gelten darf. Das ist ein klarer Auftrag“, sagte Martin Geissler, Geschäftsführer des Mitteldeutschen BC. „Wir sind fest davon überzeugt, dass der 16. diese Saison kein Absteiger ist. Das ist ein sehr positives Ergebnis.“

„Wir gehen davon aus, dass Gießen die Saison zu Ende spielt“, betonte Gunnar Wöbke, geschäftsführender Gesellschafter der Fraport Skyliners aus Frankfurt. „Sollte es wider Erwarten dennoch nicht dazu kommen, ist unser gemeinsames einstimmiges Verständnis, das der Club, der auf dem 16. Platz landet, nicht absteigt.“

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