Pesic zurück in Berlin - „Noch Teil der ALBA-Familie“

München (dpa) - Einen besseren Ort als Berlin für seine Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne hätte sich Svetislav Pesic nicht aussuchen können.

Bei seinem ersten Auftritt als neuer Trainer der Bayern-Basketballer tritt der 63 Jahre alte Trainerfuchs mit den Münchnern ausgerechnet bei ALBA Berlin an, „wo ich meine besten Trainerjahre verbracht habe“, wie der Serbe selbst sagt. Von 1993 bis 2000 war Pesic bei ALBA tätig und machte aus einem blassen Hauptstadtteam eine Basketball-Premiummarke. „Ich fühle mich noch immer als Teil von ALBA“, sagte Pesic, der mit den Berlinern vier deutsche Meistertitel, einen Pokalsieg und 1995 den Korac Cup gewann.

Doch das ist für den deutschen Europameister-Coach von 1993 nun Vergangenheit. Seit Dienstag ist er Trainer in München und Teil „eines der spannendsten Basketball-Projekte in Europa“. Dennoch freut er sich natürlich auf ein Wiedersehen mit vielen Freunden in der Berliner o2 World. „Ich rechne mit einem warmen Empfang. Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass ich zurückkomme“, sagte Pesic in München.

Dass es sein neues und nach der Blamage gegen Braunschweig verunsichertes Team in seinem ersten Pflichtspiel gleich mit einer der Topmannschaften der Liga zu tun bekommt, sieht Pesic sogar als Vorteil an. „Die volle Halle ist eine zusätzliche Motivation. Die Partie kommt zum richten Moment“, sagte der Nachfolger des geschassten Yannis Christopoulos.

In seinen ersten Trainingseinheiten hat Pesic die Zügel gleich angezogen, auch wenn er seinem Team bescheinigt, in einem „guten physischen Zustand“ zu sein. „Erstes Training mit Svetislav geschafft :) Anstrengend, aber super Training...“, schrieb Nationalspieler Robin Benzing bei Facebook.

Der 23-Jährige kennt Pesic bereits von der DBB-Auswahl, die unter der strengen Regie des Serben im vergangenen Sommer ohne Niederlage durch die Qualifikation zur Europameisterschaft 2013 in Slowenien marschierte. „Man darf nicht zu viel erwarten“, meinte Benzing in einem Video-Chat, der unter anderem auf der Bundesliga-Internetseite ausgestrahlt wurde, zum Pesic-Debüt. „Klar finde ich es super, dass er Trainer geworden ist. Der Sommer, den ich mit ihm hatte, war grandios. Ich hoffe, dass ich da anknüpfen kann.“

Harte, konzentrierte Arbeit in der Defensive und dann schnelles Umschalten in den Angriff - auf diese Art und Weise will Pesic die Bayern zu den Erfolgen führen, die der auch bei seinem Zweitprojekt nahezu alles bestimmende Münchner Präsident Uli Hoeneß erwartet. Die ersten Eindrücke stimmen Pesic zuversichtlich. „Wir können modernen Basketball spielen.“

In den Plänen des Bayern-Trainers spielt auch der umstrittene Center Jared Homan eine Rolle. „Ich kann über ihn nichts Schlechtes sagen. Er kann der Mannschaft helfen“, meinte Pesic über den Amerikaner, der in seiner bisherigen Zeit in München mehr durch Disziplinlosigkeit als durch Leistung auffiel. Eine deutliche Steigerung erwartet Pesic von Point Guard Steffen Hamann. „Er muss wieder so spielen wie vor fünf, sechs Jahren während seiner Zeit in Bamberg“, forderte Pesic vom anderen Ex-ALBA-Profi im Bayern-Team.

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