Tübingen überholt Würzburg: Abstiegskampf wird zum Krimi

Frankfurt/Main (dpa) - Bayreuth, Tübingen, Würzburg, Vechta: Drei Spieltage vor Schluss zittern immer noch vier Mannschaften vor dem Abstieg aus der Basketball-Bundesliga.

Tübingen überholt Würzburg: Abstiegskampf wird zum Krimi
Foto: dpa

Trainer der Tigers Tübingen zu sein, ist zurzeit einer der nervenaufreibendsten Aufgaben im deutschen Sport. Binnen zehn Tagen gewann der Club zunächst mit 40 Punkten Abstand gegen Artland, verlor dann beim Tabellenletzten Vechta und verließ nun durch ein 85:78 (39:35) bei den Eisbären Bremerhaven auf einmal die beiden Abstiegsplätze. Auch dank der Unberechenbarkeit dieses Teams wird der Kampf um den Klassenerhalt in der BBL immer mehr zum Krimi.

„Ich muss meiner Mannschaft zu diesem Sieg gratulieren. Wir standen vor der Partie unter großem Druck“, sagte Igor Perovic, der leidgeprüfte Tübinger Coach. Im Prinzip hat sich daran auch nach dem Sieg in Bremerhaven nichts geändert, denn drei Spieltage vor Saisonschluss spielen immer noch vier Clubs gegen den Abstieg.

Medi Bayreuth hat trotz der 74:92 (35:50)-Niederlage bei ratiopharm Ulm immer noch 20 Punkte und damit die besten Karten. Aber auch Schlusslicht Vechta ist mit seinen 12 Zählern nach dem 78:88 (36:41) bei Meister Bamberg noch nicht ganz abgeschlagen. Denn dazwischen stehen Tübingen und die Würzburg Baskets (62:77 in Ludwigsburg) mit je 16 Punkten auf den Plätzen 16 und 17. Es sagt alles aus über die Ausgeglichenheit am Tabellenende, dass die Tübinger nur deshalb über dem Strich und vor den Baskets stehen, weil sie im maßgeblichen direkten Vergleich um die Winzigkeit von zwei Punkten besser waren. Zuhause verloren sie mit 65:82, in Würzburg gewannen sie 82:63.

„Es sind noch drei Spiele, davon zwei Heimspiele. Wir werden weiter alles geben, damit wir den 16. Platz erreichen“, sagte Perovic. Auf dem Papier hat seine Mannschaft mit den Phantoms Braunschweig (H), den EWE Baskets Oldenburg (A) und Phoenix Hagen (H) das leichtere Restprogramm. Doch auch Würzburg kann in Bremerhaven, bei ALBA Berlin und am letzten Spieltag zu Hause gegen Bayreuth noch punkten.

Womöglich entscheidet sich dann auch alles im Duell zweier Brüder. Denn Würzburg wird von Stefan Koch trainiert, Bayreuth von Michael. Und beide waren am Montagabend ziemlich sauer.

„Von der Vorstellung unserer Mannschaft sind wir sehr enttäuscht“, sagte Stefan Koch nach der Pleite in Ludwigsburg. „Wir haben nicht den Zugriff zu dem Spiel gefunden, den man grundsätzlich finden muss - vor allem in unserer Situation.“ Die Analyse von Michael Koch klang nach der Bayreuther Niederlage in Ulm ganz ähnlich: „Meine Mannschaft hat die Spannung der letzten Spiele nicht gefunden. Wir waren von Anfang an platt und leer“, sagte er. „Durch die gute Serie in den letzten Wochen haben wir uns einen guten Platz erarbeitet, allerdings ist noch nichts sicher. Aber wir haben es in der eigenen Hand und brauchen nur noch einen Sieg für den Klassenerhalt.“

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