Ulm gewinnt Topspiel - Aufregung um Abstiegsregelung

Frankfurt/Main (dpa) - Vizemeister ratiopharm Ulm ließ im Topspiel des 18. Spieltages die Muskeln spielen, die Kellerkinder der Basketball-Bundesliga kassierten allesamt Pleiten.

Mit dem 95:91 beim bisherigen Tabellenzweiten EWE Baskets Oldenburg, durch den die Schwaben am punktgleichen Rivalen (beide (24:12) vorbeizogen, unterstrich der Vizemeister aus Ulm diese Ambitionen nachdrücklich.

„Es war ein sehr intensives Spiel. Bei einem so knappen Ergebnis spielt Glück immer eine Rolle und das war heute auf unserer Seite. Der Sieg macht mich extrem glücklich“, sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath. Sein Team konnte sich auf die Treffsicherheit des Trios John Bryant (19 Punkte), Steven Esterkamp (16) und Per Günther (13) verlassen. Bei den Hausherren war Chris Kramer (21) bester Werfer.

Bei den Vereinen im unteren Tabellendrittel sorgt der drohende Lizenzentzug für Schlusslicht Gießen 46ers und die damit verbundene Abstiegsregelung für Aufregung. Denn erst jetzt haben die Clubs realisiert, dass es auch im Falle einer Insolvenz der Mittelhessen, die bis Ende Januar 150 000 Euro auftreiben müssen, zwei sportliche Absteiger gibt.

„Wir hatten eigentlich so geplant, dass wir als 16. in der Klasse bleiben“, sagte etwa Martin Geissler, Geschäftsführer des Aufsteigers Mitteldeutscher BC. Der feierte mit dem 73:65 gegen die Skyliners Frankfurt seinen fünften Heimsieg in Serie und damit einen Vereinsrekord.

Mit 16:20 Punkten setzte sich der Aufsteiger ein wenig aus der Gefahrenzone ab. In der befinden sich als Tabellen-15. weiter die Skyliners (12:24). Kein Wunder, dass Frankfurts Trainer Muli Katzurin dafür plädiert, dass im Falle einer Gießener Insolvenz „kein Team zusätzlich absteigen sollte. Vielleicht hätte ein Verein bei drei möglichen Absteigern mehr Geld in die Hand genommen“.

Ob Gießen (4:28 Punkte) finanziell überlebt und die Saison zu Ende spielt, entscheidet sich in den nächsten drei Wochen. Sportlich steht das Liga-Gründungsmitglied bei acht Zählern Rückstand auf das rettende Ufer schon so gut wie sicher als Absteiger fest. Beim 98:105 nach Verlängerung gegen Phoenix Hagen wurde wohl die letzte Hoffnung verspielt. „Jeder wollte gewinnen, leider hat es aber nicht gereicht“, sagte Gießens Coach Mathias Fischer.

Prekär ist die Lage auch für den Tabellenvorletzten Neckar Riesen Ludwigsburg (10:28) nach dem 74:81 gegen die Würzburg Baskets und die Phantoms Braunschweig (12:24), die bei den Telekom Baskets Bonn mit 64:74 unterlagen. Die Niedersachsen würden als derzeit 16. bei einem Gießener Aus der Leidtragende der 2009 verabschiedeten Regel sein.

Die war bei fast allen Vereinen jedoch in Vergessenheit geraten. „Ich wusste es nicht und finde die Regel auch nicht besonders praktikabel“, bekannte Wolfgang Heyder, Manager des deutschen Meisters Brose Baskets Bamberg. Er plädiert wegen der Terminfülle der Spitzenteams für eine Reduzierung der Bundesliga auf 16 Mannschaften.

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