Heimkehr für ALBA-Coach Obradovic zu Roter Stern

Berlin (dpa) - Sasa Obradovic holte die Spieler von ALBA Berlin vor dem Training noch einmal zusammen. Der Serbe stimmte seine Profis mit leiser Stimme auf die bevorstehende Aufgabe ein, die ihnen alles abverlangen wird.

Heimkehr für ALBA-Coach Obradovic zu Roter Stern
Foto: dpa

„Dort herrscht eine irre Atmosphäre, so etwas habt ihr noch nicht erlebt. Wir müssen aggressiv bleiben und dürfen aber gleichzeitig nicht den Kopf verlieren“, sagte er vor dem Gastspiel der Berliner Basketballer in der Euroleague beim serbischen Pokalsieger Roter Stern Belgrad. Für Obradovic ist es die Rückkehr zu dem Club, bei dem seine Karriere als Spieler begann.

„Es ist das erste Mal, dass ich gegen 'mein' Team coache, das wird sicher sehr emotional“, sagte Obradovic. Die Beziehung zu seinem alten Verein sei sehr eng. „Ich drücke immer die Daumen.“ Nun ist es allerdings die Aufgabe des einstigen Spielmachers, seinem Ex-Club die fünfte Niederlage im fünften Gruppenmatch zuzufügen. ALBA liegt mit zwei Siegen auf Platz sechs, die ersten vier Mannschaften der beiden Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale.

Der Spieltag der Berliner fällt mit dem 46. Geburtstag des ALBA-Trainers zusammen. „Das ist eigentlich viel zu viel für einen Tag. Ich habe keine große Feier geplant, vielleicht ergibt sich ja etwas spontan“, meinte Obradovic. Seine Mutter und seine Schwester wohnen in der serbischen Hauptstadt, auch sonst ist Belgrad nach wie vor seine zweite Heimat. „Ich bin ja im Sommer immer hier, der Manager und der Sportdirektor von Roter Stern sind gute Freunde von mir“, erzählte Obradovic.

Das Spiel des deutschen beim serbischen Cupsieger findet nicht in der 20 000 Zuschauer fassenden Belgrad-Arena, sondern in der kleineren Pionir-Halle statt. Obradovic sieht darin keinen Vorteil für die Berliner: „Die Pionir ist viel lauter, die Fans sind noch näher dran. Es wird Choreographien und Feuerwerk geben. Das wird eine große Herausforderung für meine Jungs“, befand der ALBA-Coach.

Berlins Power Forward Marko Banic hat auch schon ein paar Mal in der Pionir-Halle gespielt. „Ich bekomme als Kroate die Rivalität besonders zu spüren. Das ist definitiv eine härtere Halle als die in Kaunas“, urteilte der Routinier, der angesichts der misslichen Lage des Gegners warnte: „Belgrad wird alles tun, um die Krise in der Euroleague zu beenden. Sie sehen das Spiel gegen uns als Chance, den Trend zu brechen.“

Auch Aufbauspieler Alex Renfroe hat Erfahrungen mit der speziellen Stimmung in der Halle gemacht. „Als ich vor vier Jahren mit einer kroatischen Mannschaft dort war, flogen die ganze Zeit Münzen“, erinnerte er sich: „Die kroatischen Jungs haben sich zum Stretchen am Mittelkreis versammelt, damit sie nicht beworfen werden.“

Auf dem Feld müssen die Berliner besonders auf Boban Marjanovic aufpassen. Der 2,21 Meter große Center ist mit durchschnittlich 15,5 Punkten und 9,7 Rebounds der effektivste Spieler der Euroleague.

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