Mavericks verderben zum NBA-Start Lakers-Party

Los Angeles (dpa) - Der Coup der Dallas Mavericks überraschte alle - nur Dirk Nowitzki nicht. Nachdem die Texaner die große Eröffnungsparty der Los Angeles Lakers sensationell verdorben hatten, ermunterte der daheimgebliebene Superstar seine Teamkollegen zu den nächsten Großtaten.

„1 und 0. Wie erwartet. Die Jungs haben ein großartiges Spiel gespielt. #Aufzumnächsten“, twitterte Nowitzki aus der Reha nach dem 99:91-Auswärtssieg zum NBA-Saisonauftakt.

Obwohl neben dem am Knie arthroskopierten Würzburger auch der deutsche Nationalcenter Chris Kaman verletzt fehlte, entzauberten die Mavs das neu zusammengestellte All-Star-Ensemble der Lakers. Weder Center-Koloss Dwight Howard (19 Punkte) noch der blasse Nowitzki- Kumpel Steve Nash konnten bei ihrem ersten Pflichtspiel-Auftritt vor Schauspieler Jack Nicholson und David Beckham für nachhaltigen Eindruck sorgen. „Es gibt neue Sheriffs in der Stadt“, sagte Dallas' Neuzugang O.J. Mayo über den ersten Erfolg nach sechs sieglosen Saisonspielen gegen die Lakers.

Kurz vor dem Sprungball hatte sich Kapitän Kobe Bryant noch mit dem Hallenmikrofon an die Heim-Fans gewandt: „Wir werden versuchen, eine weitere Meisterschaft zurück nach Hause nach Los Angeles zu holen. Lasst die Party beginnen! Genießt die Show.“

Auf dem Feld brillierten nach einer ausgeglichen ersten Hälfte meist nur noch die Außenseiter. Howard verwandelte katastrophale drei von 14 Freiwürfen, insgesamt trafen die Lakers nur 39 Prozent von der Linie - die schlechteste Leistung eines NBA-Teams bei mindestens 30 Versuchen seit 1985. „Das soll Showtime sein?“, spottete „Sports Illustrated“.

Dallas überzeugte hingegen mit einer ausgeglichenen Teamleistung. Wie der neue Aufbauspieler Darren Collison (17 Zähler) punkteten auch fünf weitere Mavs-Profis zweistellig. „Wenn die Leute sagen: "Euch fehlt Dirk und ihr habt keine Chance" - dann will man diesen Leuten das Gegenteil beweisen“, erklärte Collison den unverhofften Leistungsaufschwung nach holpriger Vorbereitung.

„Dirk wer?“, meinte Dallas-Besitzer Mark Cuban, als er nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen aus der Gästekabine kam. Zwar ist den Mavericks wegen des wochenlangen Ausfalls von Nowitzki noch längst nicht zum Lachen zumute, die Erleichterung war aber zumindest nach dem gelungenen Auftakt groß. „Das ist ein Zeichen unserer Fähigkeiten“, meinte Coach Rick Carlisle zum neuen, schnelleren Spielstil seines Teams. „Wenn du es einmal geschafft hast, musst du es wieder und wieder und wieder machen.“

Eine Neuauflage ihres Erfolgs streben auch die Miami Heat an. Vor der Partie gegen die Boston Celtics erhielten LeBron James und Co. ihre Meisterringe mit jeweils 219 Diamanten und zeigten sich beim 120:107 über den Erzrivalen schon in blendender Spiellaune.

Obwohl Olympiasieger James zweimal mit Krämpfen vom Feld musste, kam er auf 26 Punkte sowie zehn Rebounds und hob danach die Leistung des früheren Celtics-Guards Ray Allen hervor: „Er ist ein Vergnügen für uns und ein weiteres Beispiel, welche Opfer die Jungs bringen, um hier zu spielen.“ Nachdem der 37-Jährige von seinem Ex-Teamkameraden Kevin Garnett bei der Begrüßung eiskalt ignoriert worden war, drehte Allen (19) gegen die einstigen Kumpels auf. „Ablehnung kann ein gewaltiger Motivator sein“, schrieb der „Miami Herald“.

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