Berlin Volleys setzen Höhenflug ungebremst fort

Friedrichshafen (dpa) - Der Meister ist nicht zu bremsen. Nach erneuter Aufholjagd im Top-Duell der Volleyball-Bundesliga haben die Berlin Volleys ihre weiße Weste gewahrt.

Nach dem 0:2-Zwischenstand vor einer Woche daheim gegen Generali Haching, wendeten die Hauptstädter nach zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand am Bodensee auch das Match gegen den Erzrivalen VfB Friedrichshafen. Damit strebt der Champion nach dem 12. Spieltag verlustpunktfrei ohne Niederlage mit 24:0 Zählen scheinbar unbedrängt dem Vorrunden-Erfolg entgegen und kann für die Playoffs rüsten. Haching (20:4) und Friedrichshafen (18:6) haben gehörige Rückstände auf die Berliner.

Als Matchwinner trat in Friedrichshafen erstmals seit langer Zeit der Australier Paul Carroll in Erscheinung. Er rettete seine Berliner mit 22 Punkten in den Tiebreak, wo er dann mit weiteren vier Punkten zum erfolgreichsten Angreifer der Volleys avancierte. Er übertraf damit sogar den überragenden Robert Kromm, der es diesmal „nur“ auf 20 Punkte brachte. Carroll lief lange Zeit seiner Form hinter, da er noch unter den Folgen einer Schulteroperation im Sommer litt. Inzwischen ist der Australier wieder der Mann für die wichtigen Punkte; am Bodensee gelangen ihm allein acht Breakpunkte.

In beiden Topduellen vor Weihnachten bewies der Meister im Tiebreak, dass „Moral und Einstellung stimmen. Unsere Mannschaft gibt nie auf, sie kämpft immer weiter und setzt, wenn sie zurückliegt, noch mal alle Reserven frei“, lobte Manager Matthias Klee nach dem so wichtigen 3:2 (25:17, 21:25, 28:30, 25:20, 15:13)-Sieg nach 127 Spielminuten. Eine „kämpferisch starke Leistung“ bescheinigte Trainer Mark Lebedew seinem Team, gab aber zu bedenken: „Wir haben sicher nicht durchgängig unser bestes Volleyball gespielt.“ Für VfB-Coach Stelian Moculescu stand fest: „Kleinigkeiten haben dieses Spiel entschieden.“ Und er fügte hinzu: „Wir haben uns sehr gesteigert zu den letzten Spielen.“

Gegen Haching und Friedrichshafen, immerhin Mitfavoriten im Titelkampf, holten die Volleys in vier Spielen das Maximum von acht Punkten. Dennoch mahnt Manager Kaweh Niroomand: „Diese Spiele sind für den Ausgang der Meisterschaft nicht entscheidend“. „Wir haben doch in der vorigen Saison selbst gezeigt, dass man über die Playoffs auch als Tabellendritter noch Meister werden kann.“ Niroomand rechnet damit, dass Friedrichshafen in der entscheidenden Phase des Titelkampfes zulegen wird. „Die haben vor der Saison ein halbes Dutzend neue Leute geholt. Das muss bei denen alles noch etwas wachsen“, sagte er.

Im Vorjahr hatten die Volleys den deutschen Rekordmeister im Halbfinale um die Meisterschaft mit 3:1 Siegen ausgeschaltet. Im ersten Spiel dieser Saison erlebte die Rekordkulisse von 6531 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle einen 3:1-Sieg der Berliner.

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