Berlin will Coup bei Volleyball-Finalturnier

Berlin (dpa) - Die Chance auf den Champions-League-Coup ist für die Berlin Volleys minimal, die Vorfreude auf das heimische Finalturnier aber maximal: Trotz seiner klaren Außenseiter-Rolle will der deutsche Volleyball-Meister vor mehr als 9000 Zuschauern in eigener Halle die Sensation schaffen.

Berlin will Coup bei Volleyball-Finalturnier
Foto: dpa

„Alle Augen der Volleyball-Welt sind an diesem Wochenende auf Berlin gerichtet“, erklärte Trainer Mark Lebedew. „Dementsprechend haben wir die Möglichkeit, Helden in der gesamten Volleyball-Welt zu werden.“

Erstmals spielt die Crème de la Crème des europäischen Volleyballs an diesem Wochenende in Deutschland um den Titel. Es ist der absolute Saisonhöhepunkt für die Berliner, die durch den Zuschlag für die Ausrichtung zwei Runden übersprangen. „Es gibt keinen in der Mannschaft, der schon mal ein Final Four in der Champions League gespielt hat“, erklärte Lebedew. „Das macht es einzigartig.“

Für das Halbfinale haben die Berliner den wohl schwierigsten Gegner abbekommen: Zum Auftakt der beiden Endrunden-Tage am Samstag muss der Hauptstadtclub gegen das russische Starensemble von Zenit Kasan ran. Kazan ist zweifacher Gewinner der Königsklasse und gespickt mit Olympiasiegern von London.

Im zweiten Semifinale kämpfen der polnische Vizemeister Resovia Rzeszow und der polnische Meister PGE Skra Belchatow um einen Platz im Finale am Sonntag. In Kapitän Jochen Schöps bei Rzeszow und Libero Ferdinand Tille bei Belchatow präsentieren sich auch zwei deutsche Nationalspieler dem Publikum. Die beiden Halbfinal-Verlierer spielen um Rang drei.

Seit acht Jahren hat kein deutscher Verein in der Champions League überrascht. Letztmals gewann im VfB Friedrichshafen 2007 ein deutscher Club. Daneben ist nur der SC Leipzig 1964 in der Liste der deutschen Europapokalsieger bei den Männern aufgeführt.

Nun träumen die Berliner vom Coup. „Wir gehen auf jeden Fall nicht nach dem olympischen Motto da rein und sagen: 'Wir waren dabei und dann ist gut'“, betonte Manager Kaweh Niroomand. Vor allem der Rückhalt der Fans solle zu einem „Ass“ der Berliner werden. „Wir können in der Halle durchaus für eine Überraschung sorgen.“

Für das prestigeträchtige Event rechnen die Veranstalter mit einer ausverkauften Halle und 9350 Zuschauern - dank Zusatztribünen. Das wären mehr, als für ein Volleyball-Spiel je in die Max-Schmeling-Halle strömten, gaben die Organisatoren an. Rund 200 Tickets waren am Freitagmittag noch nicht verkauft. „Ich bin sicher, wir werden ein großes Volleyball-Fest erleben“, sagte Niroomand .

Sport1 überträgt das Halbfinale der Berliner live. Sollte der deutsche Teilnehmer ins Endspiel einziehen, wird auch das im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. „Eigentlich haben sie keine Chance. Aber vielleicht klappt es an diesem einen Tag in diesem einen Spiel“, sagte Bundestrainer Vital Heynen, der als Zuschauer dabei sein wird, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort