Buch über Doping in Italien vorgestellt

Rom (dpa) - Der italienische Sportwissenschaftler Sandro Donati hat in seinem neuen Buch „Lo Sport del Doping“ („Der Sport des Dopings“) die Geschichte des Dopings im italienischen Sport der vergangenen 30 Jahre analysiert.

Wie die „Gazzetta dello Sport“ berichtete, erhebt der Berater der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA darin Vorwürfe gegen Sportler, Funktionäre, Politiker und Medien.

In den 1980er und 90er Jahren seien viele Ausdauersportler in Italien gedopt worden. Zentrum dieser Praktiken sei das von Professor Francesco Conconi geleitete Institut für biomedizinische Studien an der Universität Ferrara gewesen, wo zu EPO-Blutdoping geforscht wurde. Funktionäre und Politiker hätten dies toleriert oder gar gefördert. Medien hätten die sportlichen Erfolge nicht hinterfragt.

Der frühere Angestellte des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) präsentierte sein Buch am Montag in Rom. Dabei stellte er eine für die WADA erarbeitete Statistik über die Verbreitung von Doping in Italien vor. Demnach laufen derzeit 100 staatliche Dopingermittlungen. Seit 2000 seien im Land 105 Millionen Dosen an Dopingmitteln beschlagnahmt worden.

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