BVB unterstützt Tischtennis-WM in Dortmund

Dortmund (dpa) - Die Hoffnung auf den Roßkopf/Fetzner-Effekt ist groß. 23 Jahre nach dem Sensationssieg des deutschen Herren-Doppels bei der Tischtennis-WM 1989 in Dortmund schlagen die besten Spieler der Welt erneut in der Westfalenhalle auf.

Von Sonntag an soll die Begeisterung der Fans Top-Star Timo Boll und seine Kollegen zu einer außergewöhnlichen Leistung bei der Team-WM beflügeln. „Ursprünglich war das nicht unsere Intention. Aber es hat sich so ergeben, dass wir mit der Marke 89 für die WM werben“, berichtete Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes(DTTB).

In Jörg Roßkopf ist einer der Protagonisten von früher immer noch dabei. Der Rekord-Nationalspieler arbeitet seit 2010 erfolgreich als Herren-Bundestrainer. „Man wird immer wieder darauf angesprochen. Damals waren gefühlte Hunderttausende in der Halle. Dortmund ist etwas Besonderes“, erinnerte sich der frühere Doppel-Weltmeister an den wohl größten Tag seiner Laufbahn. Der Erfolg von „Rossi“ und „Speedy“ löste danach für kurze Zeit einen Tischtennis-Boom in Deutschland aus. „Die beiden haben uns in eine andere Liga gespielt“, erklärte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig.

Von einem Boom ist trotz der sportlichen Erfolge des WM-Dritten und 15-maligen Europameisters Boll keine Rede mehr. Die Sportart Tischtennis kämpft seit Jahren um mehr Anerkennung, um mehr TV-Zeiten und gegen das angestaubte Ping-Pong-Image. Die Mitgliederzahlen sind wie bei anderen Verbänden rückläufig, obwohl der DTTB seit Beginn der Boll-Ära mit EM-Turnieren in Bremen 2000 und Stuttgart 2009 sowie der Team-Weltmeisterschaft 2006 in Bremen mehrere Großveranstaltungen im eigenen Land organisierte und viele Zuschauer in die Hallen lockte.

Für die anstehende WM in der 11 000 Fans fassenden Westfalenhalle sind die Aussichten aber gut. Der Countdown für das Mammut-Turnier mit 4000 akkreditierten Personen und Sportlern aus 146 Ländern verläuft planmäßig. Bei Gesamtkosten von 4,5 Millionen Euro kalkuliert der DTTB mit einer „schwarzen Null“ als Minimalziel. „Wir hoffen auf mindestens 50 000 Zuschauer an acht Tagen. Das Finalwochenende ist so gut wie ausverkauft, im Vermarktungsbereich sieht es besser aus als erwartet“, sagte DTTB-Chef Weikert. „Das Umfeld in Dortmund ist heiß auf Tischtennis.“

Unerwartete Unterstützung erhielten die WM-Organisatoren vom deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund. „Die Kooperation mit dem BVB ist außergewöhnlich gut. Der Verein stellte uns Spieler für Aktionen zur Verfügung, Trainer Jürgen Klopp und Roßkopf werben gemeinsam auf einem Plakat für die WM“, berichtete Weikert über das Bündnis mit dem Bundesligaclub. „Das hatten wir in dieser Form noch nie.“

Da passt es prima ins Bild, dass Ausnahmespieler Boll seit vielen Jahren bekennender BVB-Anhänger ist. Bei der WM-Generalprobe vor einem Jahr in Dortmund drückten mehrere Fußballprofis dem Tischtennis-As von Borussia Düsseldorf im Finale der German Open die Daumen. Boll verlor dennoch gegen den Chinesen Zhang Jike, der zwei Monate später auch Einzelweltmeister wurde. Läuft in Dortmund alles nach Plan, können sich beide im Team-Endspiel am 1. April erneut gegenüberstehen.

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