Der etwas andere Sport-Rückblick

Berlin (dpa) - Von Überfliegern und Umsteigern: Die Nachrichtenagentur dpa hat den etwas anderen Rückblick des Sportjahres 2013 zusammengestellt:

Aufholjagd des Jahres

Wunder auf dem Wasser: Segel-Team USA gewinnt nach 1:8-Rückstand

Kaum jemand hatte im September wohl noch einen Cent auf das Oracle Team USA gesetzt. Mit 1:8 lag der Titelverteidiger beim America's Cup vor San Francisco gegen das Team New Zealand zurück, bevor er mit seinem Hightech-Katamaran Sieg für Sieg aufholte. Acht Erfolge später machte Oracle das scheinbar Unmögliche möglich und gewann den Segelklassiker mit 9:8.

Aufsteiger des Jahres

Schneller Junior: Francesco Friedrich Zweierbob-Weltmeister

Er ist jung, schnell und erfolgreich. Junioren-Weltmeister Francesco Friedrich aus Pirna schockte im Bob-Mekka St. Moritz die Weltelite und krönte sich zum jüngsten Zweierbob-Weltmeister in der 83-jährigen WM-Geschichte. Mit 22 Jahren und 270 Tagen war er noch jünger als der Schweizer Weltmeister Reto Capadrutsch, der 1935 mit 22 Jahren und 334 Tagen WM-Gold gewann.

Comeback des Jahres

Alte Dame, große Ziele: Langlauf-Olympiasiegerin Nystad kehrt zurück

Drei Jahre ohne den geliebten Skilanglauf waren für Claudia Nystad genug. Die zweimalige Olympiasiegerin gab bei den Weltmeisterschaften in Val di Fiemme ihren Rücktritt vom Rücktritt bekannt und sorgte damit für Aufsehen. Olympia in Sotschi und die WM 2015 in Falun sind die ehrgeizigen Ziele der 35-Jährigen. „Ob ich es schaffe, weiß ich nicht. Aber ich will es probiert haben“, sagte sie.

Millionen-Mann des Jahres

Sündhaft teurer Luxuskicker: Real gönnt sich Waliser Bale

Astronomische 100 Millionen Euro ließ sich Real Madrid den walisischen Offensivakteur Gareth Bale kosten. Da rieben sich die Bosse des abgebenden Clubs Tottenham Hotspur die Hände - nie war ein Fußballer teurer gewesen. Selbst Bales neuer Teamkollege Cristiano Ronaldo nicht. Wegen diverser Wehwehchen konnte der 24-Jährige sein volles Potenzial aber noch nicht ausschöpfen.

Rücktritt des Jahres

Britta Steffen mit neuen Zielen: Zweites Studium und Familie

Britta Steffen fühlte sich im Scheinwerferlicht nie recht wohl - fast folgerichtig verkündete sie den Rücktritt schmucklos per Pressemitteilung. Im Becken hat sie alles erreicht. Die 29-Jährige hat längst andere Ziele und konnte zunehmend gelassener die jüngere Konkurrenz enteilen lassen. Sie absolviert ein weiteres Studium, und irgendwann will sie Kinder mit Paul Biedermann.

Überflieger des Jahres

Hoch, höher, Holzdeppe: Jungstar fliegt zum WM-Titel

Nicht Olympiasieger Renaud Lavillenie aus Frankreich, nicht der deutsche Rekordhalter Björn Otto aus Köln: Raphael Holzdeppe schnappte sich in Moskau Gold in der anspruchsvollsten und spektakulärsten Leichtathletik-Disziplin. Der 23-Jährige aus Zweibrücken wurde erster deutscher Stabhochsprung-Weltmeister - mit 5,82 Meter.

Umsteigerin des Jahres

Fahrt ohne Folgen: Christina Obergföll verzichtet auf Bob-Karriere

Speerwerferin Christina Obergföll wagte sich mit Bob-Weltmeisterin Cathleen Martini auf die Strecke in Altenberg. Doch aus der zweiten Karriere wird nichts. „Nach einer Fahrt war mir sterbensübel und ich habe mich zwei Stunden übergeben. Da war das Thema erledigt. Schade, es wäre richtig cool gewesen, bei Sommer- und Winterspielen eine Medaille zu gewinnen“, sagte sie.

Verlierer des Jahres

Verworfen: Handballer fehlen 2014 erstmals bei einer EM

Zwei Niederlagen gegen Montenegro und eine gegen Tschechien haben den deutschen Handballern die Teilnahme an der EM im Januar in Dänemark vermasselt. Erstmals fehlt ein Team des Deutschen Handballbundes (DHB) beim kontinentalen Titel-Turnier - so wie 2012 bei Olympia in London und 1997 bei der WM in Japan. Die WM 2015 in Katar ist für Bundestrainer Martin Heuberger und sein Team Pflicht.

Wahl des Jahres

Abgelehnt: Bürger wollen kein Olympia 2022 in München

Polit-Prominenz, Funktionäre und Sportler - alle machten sich stark für eine Bewerbung um die Olympische Winterspiele 2022 in München. Nur die Bürger mochten dem nicht folgen. In einem Entscheid in München, Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden spricht sich die Mehrheit gegen ein Winterspektakel im Zeichen unter den olympischen Ringen aus.

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