Der stille Fan-Protest setzt die Liga unter Druck

Die Anhänger haben in allen Stadien geschwiegen. Sie wollen, dass die DFL ihr Sicherheitspapier überarbeitet.

Düsseldorf. Zwölf Minuten und zwölf Sekunden herrschte gespenstische Stille. In jedem Stadion am 14. Spieltag der Fußball-Bundesligen, zur gleichen Zeit. Keine Gesänge, keine Pfiffe, keine Stimmung. Mit diesem durchaus beeindruckenden Schweigeprotest haben die Fans die Deutsche Fußball Liga (DFL) unter Druck gesetzt.

Die möchte am 12. Dezember mit den Vertretern der 36 Profi-Vereine ein umstrittenes Sicherheitspapier unterzeichnen, das nach Meinung der Anhänger die Fan-Kultur bedroht. „Wenn Gäste-Tickets reduziert werden, wenn die Stehplatztickets abgeschafft werden, dann haben wir Verhältnisse, wie sie jetzt in den ersten zwölf Minuten waren“, sagte Jan-Henrik Gruszecki, Sprecher der Aktion in Dortmund.

Zumindest bei Offiziellen und Trainern zeigte der Protest Wirkung. „Ich fand es grausam“, sagte Frankfurts Trainer Armin Veh. Düsseldorfs Coach Norbert Meier beklagte „die Totenstille“. Dynamo Dresdens Geschäftsführer Christian Müller lobte die Fans für ihr „pfiffiges Kommunikationsmittel“.

Die Fans sehen jetzt die Liga in der Pflicht. „Im Grunde genommen liegt es jetzt an der DFL zu sagen: Wir sehen, es sind alle dagegen und wir suchen noch mal den Dialog“, sagte Philipp Markhardt, Sprecher der Aktion „12doppelpunkt12“ und von „Pro Fans“. Ihren Protest wollen die Fans fortsetzen. Auch in den Spielen der zwei folgenden Spieltage wird geschwiegen. Zwölf Minuten und zwölf Sekunden. Red

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