Dortmund feiert Real-Besieger

Ein „außergewöhnlicher Moment“ für Jürgen Klopp.

Dortmund. Als Roman Weidenfeller um Mitternacht Rede und Antwort stehen wollte, stand neben ihm Cristiano Ronaldo im Blitzlichtgewitter. Von Weidenfeller nahm kaum einer Notiz. Aber der Torwart des deutschen Meisters machte sich nach einem abschätzenden Blick auf den Superstar von Real Madrid dann doch bemerkbar: „Ich habe auf jeden Fall lieber drei Punkte als hier im Scheinwerferlicht zu stehen.“

Die Machtverhältnisse in der Champions League haben sich noch nicht grundlegend verändert, aber verschoben haben sie sich schon. Das 1:1 bei Manchester City war ein Ausrufezeichen, das 2:1 gegen Real Madrid war für Borussia Dortmund mehr als ein Sieg.

Kevin Großkreutz sprach von einem „sensationellen Abend“, Trainer Jürgen Klopp von einem „außergewöhnlichen Moment“. Und Marcel Schmelzer empfand „Genugtuung“.

Die Kritik des Bundestrainers streifte er mit keinem Wort. Klopp war da weniger zurückhaltend: „Glückwunsch an Deutschland, so einen Linksverteidiger zu haben.“ Schmelzer erzielte das entscheidende 2:1 in der 64. Minute und blieb für seine Verhältnisse sehr lange in der Interviewzone: „Heute Nacht kann ich sowieso nicht schlafen. Gegen Real spielen und das spielentscheidende Tor schießen, davon habe ich als kleiner Junge geträumt.“

„Gute Trainer definieren sich über gute Resultate. Und die stimmen bei der Borussia“, sagte Jose Mourinho nach einer Umarmung mit Klopp. Dabei hatte Mourinhos Starensemble das Spiel beherrscht. Erst als Robert Lewandowski nach einem Fehler von Pepe das 1:0 erzielte (36.), nahm Real den Gegner ernst. Der Pass von Mesut Özil auf Ronaldo, den dieser gefühlvoll über Weidenfeller zum 1:1 versenkte (38.), war einer der großen Momente dieses Fußballspiels. „Ich werte das als Fingerzeig. Es ist wichtig zu wissen, dass wir auch auf diesem Niveau mithalten können“, sagte Jürgen Klopp.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort