Dortmund verliert in Paderborn zwei Punkte und Reus

Dortmund verspielt auch in Paderborn einen Sieg und verliert schon wieder Marco Reus für längere Zeit.

Dortmund verliert in Paderborn zwei Punkte und Reus
Foto: dpa

Paderborn. Fuchsteufelswild rannte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp an den Spielfeldrand der Arena in Paderborn und tobte vor Wut. Heftig beschimpfte er seinen Kollegen André Breitenreiter. Gerade hatte dessen Spieler Marvin Bakalorz Marco Reus böse getroffen. Der Nationalspieler musste mit einem Außenbandriss im rechten Sprunggelenk kurzzeitig in Paderborn ins Krankenhaus und wird dem BVB damit erneut für des Rest dieser Hinserie fehlen. „Das Unentschieden ist zu verschmerzen, aber der Ausfall von Marco tut weh“, sagte Klopp nach dem 2:2 (2:0) beim Neuling.

Wie sehr dem 47-Jährigen der Ausfall von Reus wehtut, zeigte sich auch darin, dass Klopp die bei Pressekonferenzen übliche Contenance verlor und dort den überhart einsteigenden Übeltäter scharf und persönlich attackierte. „Ich kenne Marvin aus seiner Zeit bei uns. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass er nie unkontrolliert grätschen soll. Es ist ja nicht das erste Mal, das dies passiert. Aber nun ist was passiert. Einer meiner Spieler liegt im Krankenhaus“, sagte Klopp.

Nicht irgendeiner. Reus ist in einer für Borussia Dortmund bislang schwierigen Hinrunde unverzichtbar. Das zeigte schon seine Glanzleistung beim Sieg gegen Gladbach, das bewies die erste Hälfte in Paderborn. Besonders Reus und Pierre-Emerick Aubameyang harmonierten prächtig, jubelten nach ihren Treffern (12./45.+1) Rücken an Rücken. „Das hatten wir so verabredet. Wir sind inzwischen richtig gute Freunde geworden und deshalb bin ich sehr traurig, dass Marco verletzt ist“, sagte Aubameyang.

Ob der BVB mit Marco Reus in Paderborn gewonnen hätte? Mag sein. Schließlich aber geriet Dortmund auch noch mit Reus ins Schwimmen. Nach der Pause nahm das Klopp-Team plötzlich und unerklärlich das Tempo aus seinem Spiel, offenbarte im defensiven Zentrum große Lücken und baute damit einen eigentlich bereits besiegten Gegner wieder auf. Lukas Rupp (60.) gelang das 1:2, und Mahir Saglik erzielte eine Minute nach seiner Einwechslung das 2:2 (81.), als er im Anschluss an eine Ecke einköpfen konnte. „So viel Platz hatte ich selten“, sagte Saglik.

Wieder kassierte der BVB ein Gegentor nach einem Standard. Weil Subotic nicht bei Saglik stand und Großkreutz wegen seines kurz zuvor wohl zu Unrecht aberkannten Treffers (79.) unkonzentriert agierte. „Wir haben zwei komplett unterschiedliche Hälften gespielt. Nach der Pause haben wir die Arbeit gegen den Ball eingestellt. Dieses Unentschieden ist wie eine Niederlage“, sagte Manager Michael Zorc. Weil der BVB so nicht vom Fleck kommt. Und Trainer Jürgen Klopp ahnt, dass der Schalter wohl nur langsam umzulegen ist. „Wer gehofft hatte, dass durch den Sieg gegen Mönchengladbach mit einem Schlag alles besser ist, der täuscht sich. Es wird ein steiniger Weg, um nach oben zu kommen.“ Besonders, weil ihm Reus für längere Zeit fehlen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort