DOSB distanziert sich von umstrittenen Freiburg-Ärzten

Stuttgart (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund hat sich deutlich von den umstrittenen Freiburger Medizinern Lothar Heinrich und Andreas Schmid distanziert und eine Zusammenarbeit bis mindestens Ende 2020 ausgeschlossen.

Das beschloss das DOSB-Präsidium in Stuttgart. Schmid und Heinrich hatten zugegeben, als Teamärzte Radprofis des früheren Bonner Rennstalls Telekom und T-Mobile gedopt zu haben. Wegen Verjährung und weil es angeblich keine Geschädigten gab, hatte die Staatsanwaltschaft Freiburg die Verfahren gegen die Mediziner aber bis auf eine Ausnahme eingestellt.

Der DOSB teilte nun mit, dass „zum Schutz der Athleten/innen“ den Olympiastützpunkten empfohlen werde, „auf eine Beschäftigung oder Beauftragung“ von Heinrich und Schmid bis mindestens zum 31. Dezember 2020 zu verzichten. Der Verband selbst werde die beiden Ärzte bis dahin nicht für die deutsche Olympiamannschaft nominieren. Zudem empfahl das Präsidium allen Mitgliedsverbänden, mit Heinrich und Schmid „in diesem Zeitraum ebenfalls nicht zusammenzuarbeiten und sie nicht mit sportmedizinischen Tätigkeiten zu beauftragen“.

Schmid hatte Mitte des Jahres einen Strafbefehl zur Zahlung von 90 Tagessätzen wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz akzeptiert. Er hatte zugegeben, fünf Dosen EPO an Radprofis weitergereicht zu haben. Der DOSB verwies nun auf die „offenkundigen Verstöße gegen die im Betrachtungszeitraum geltenden Anti-Doping-Bestimmungen im Sport“.

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