DOSB-Leitfaden für Diskussion über Olympia-Bewerber

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat einen Leitfaden für die Beratungen des Präsidiums über den deutschen Kandidaten für eine Olympia-Bewerbung 2024 veröffentlicht.

DOSB-Leitfaden für Diskussion über Olympia-Bewerber
Foto: dpa

Die 102-seitige Präsentation wurde bereits Mitte Februar an die Bewerberstädte Berlin und Hamburg sowie an Experten verschickt, die das DOSB-Präsidium vor der Vorentscheidung beraten sollen, teilte der DOSB mit.

Zusammen mit den 13 Fragen, die Berlin und Hamburg im September 2014 beantwortet haben, soll dies die Grundlage für die Diskussion mit Vertretern aus Sport, Politik und anderen gesellschaftlichen Bereichen am 16. März in Frankfurt/Main sein. Anschließend wird das DOSB-Präsidium eine Empfehlung für die Außerordentliche Mitgliederversammlung am 21. März in der Frankfurter Paulskirche vorbereiten, wo die Bewerbung endgültig beschlossen wird.

Der Leitfaden sei „keine wertende Zusammenfassung“, hieß es in der Mitteilung. Darin enthalten seien auch die Kriterien, an denen die Konzeptentwürfe von Berlin und Hamburg diskutiert werden sollen. Dazu gehören unter anderen Themen wie das olympische Erbe, das Gesamtkonzept der Spiele, die Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit, die Finanzierung, Unterbringung und Transport sowie die Paralympics und die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Grünen-Sportpolitiker Özcan Mutlu sieht die Bürger bei der Entscheidungsfindung des DOSB über eine Olympia-Bewerbung von Hamburg oder Berlin schlecht informiert. „Die Fragen nach welchen Kriterien, der DOSB eine Entscheidung für Berlin oder Hamburg treffen möchte, blieben offen“, monierte der sportpolitische Sprecher der Grünen nach einem Besuch von Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes im Sportausschuss des Deutschen Bundestages.

Mutlu verlangte Klarheit darüber, welche Rolle Kriterien wie „Nachhaltigkeit, Bürgerbeteiligung, finanzielle Solidität und ein Sicherheitskonzept“ bei der Wahl des deutschen Kandidaten spielen würden. „Transparenz spielt für uns Grünen eine große Rolle, vor allem, was das Finanzgebaren angeht“, meinte Mutlu, „doch das war nicht sehr erhellend, was wir dazu gehört haben“.

DOSB-Vorstand Bernhard Schwank wies die Kritik Mutlus zurück. „Ich kann nicht sehen, dass bei unserem Besuch vor dem Sportausschuss Fragen offen geblieben sind“, sagte er und verteidigte den Umfang der Auskünfte zur Gewichtung der Entscheidungskriterien. „Ich kann und will unserem Präsidium nicht vorgreifen. Diese Fragen werden am Dienstag in unserer Sitzung erörtert.“

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