Eden Hazards Angriff auf Balljungen: Ausraster mit Konsequenzen

Für seine körperliche Attacke gegen einen zeitschindenden Balljungen sieht Chelsea-Spieler Eden Hazard Rot.

Düsseldorf. Die Bilder vom englischen Pokalspiel Swansea City gegen Chelsea London gehen um die Welt: Am Mittwochabend tritt der entnervte Chelsea-Spieler Eden Hazard — angesichts des drohenden Ausscheidens seiner Mannschaft — im Pokal dem Balljungen Charlie Morgan am Spielfeldrand heftig in den Brustkorb. Der 17-Jährige wollte Zeit schinden und hatte sich über den Ball geworfen. Die Folgen: Schmerzende Rippen beim Balljungen, Rote Karte für Eden Hazard.

Über die Bewertung dieser Attacke streitet sich die Spiel-Beteilgten. Swansea-Torwart Gerhard Tremmel wundert sich nicht über das Zeitschinden von Morgan: „Ich glaube, dass es ganz normal ist, dass die Balljungen ein bisschen mitspielen.“ Wenig Verständnis hat er für Hazards Reaktion. „So darf mal als Profi nicht reagieren, auch wenn man in dem Moment enttäuscht ist.“ Für Chelsea-Trainer Rafael Benítez hat auch der Balljunge eine Mitschuld. „Sie wissen beide, dass sie einen Fehler gemacht haben.“

Dass Balljungen versuchen, das Spiel zu beeinflussen ist nicht neu. 2009 wirft ein Balljunge von Hannover 96 das Spielgerät über den heranstürmenden Stuttgart-Torwart Jens Lehmann. Im Uefa-Pokal schmeißt ein Arbeitskollege Morgans 2007 im Spiel Tottenham Hotspurs gegen Anorthosis Famagusta einem griechischen Spieler den Ball in Richtung Unterleib.

Szenen, die es bei Fortuna Düsseldorf nicht geben soll. „Unsere Jungs werden von ihren Trainern zu Fair Play angehalten“, sagt Kevin Ameskamp, Administrativer Leiter des Fortuna-Nachwuchsleistungszentrum. Aus den Reihen der Jugendmannschaften rekrutiert die Fortuna pro Heimspiel 12 bis 14 Balljungen. „Es gibt auch Nachbesprechungen. Wir achten darauf, dass keine Ideen wie in Swansea entstehen“, sagt Ameskamp.

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