Ein Fußball-Gesangsstück aus dem Sommerloch

Ein Video von Bastian Schweinsteiger zeigt ihn beim Schmähgesang auf Borussia Dortmund.

Ein Fußball-Gesangsstück aus dem Sommerloch
Foto: TimGroothuis

München. Irgendwann konnte es nicht schnell genug gehen. Die Sache schien aus dem Ruder zu laufen. Also schnappte sich Bastian Schweinsteiger, der gerade an der kroatischen Adria-Küste urlaubt, seine Handy-Kamera und formulierte wohlfeil im hellen Hemd eine Entschuldigung in Richtung Borussia Dortmund.

„Hallo, ich melde mich aus dem Urlaub, weil ich mitbekommen habe, dass ein Video von mir verbreitet wird im Internet“, sagte Schweinsteiger. „Ich möchte mich dafür entschuldigen bei allen Fans von Borussia Dortmund, Verantwortlichen und Spielern.“

Was war passiert? Nach der WM hatte Schweinsteiger in einer bierseligen Laune in einer Münchner Gaststätte auf dem Tisch stehend ein Schmählied auf Borussia Dortmund gesungen. Man kennt es unter dem wenig charmanten Titel „Hurensöhne“ — ein Fangesang, wie er immer wieder in Stadien erklingt. Jemand filmte und stellte das Video nun ins Internet — schon schien das belastete Verhältnis zwischen dem FC Bayern und dem BVB erneut auf die Probe gestellt.

Die Reaktion allerdings fiel anders aus: Der BVB nahm alles mit Humor (siehe Kasten), und BVB-Identifikationsfigur Kevin Großkreutz nutzte den Datenfluss zwischen Süd und West, seine Freundschaft zu Bastian Schweinsteiger zu manifestieren.

„Hey Schweini! Die Aktion war nicht cool, aber ich verstehe deine Erklärung zu diesem Thema. Ich werde niemals vergessen, was du alles für mich getan hast!“, antwortete Großkreutz bei Facebook. „Jeder Mensch macht Fehler und damit muss das Thema durch sein!“

Gemeinsam hatten die zwei Vollblut-Fußballer im WM-Quartier Campo Bahia die Casa Ocara 04 bewohnt. Kumpels waren sie geworden, den öffentlich viel kritisierten Großkreutz hatte Schweinsteiger nach dem WM-Titel besonders gelobt.

„Vielleicht steht unsere WG exemplarisch dafür, dass diese Mannschaft über frühere Rivalitäten hinweg perfekt funktioniert hat. Es ging nur miteinander, als ein Team“, sagte Großkreutz gerade erst dem „kicker“. „Wir sind in dieser langen Zeit Freunde geworden. Bastian hat mir per Video sogar Geburtstagsgrüße aus dem Urlaub geschickt.“ Das nächste Video fand Großkreutz dann bei Youtube.

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