Ein Mann, ein Plan und viel Adrenalin

Robert Harting will am Dienstag Gold. Und sagt das auch — wie immer.

London. Das Bett ist zu kurz, der Körper vor Adrenalin fast taub gewesen: Trotzdem ließ Diskus-Koloss Robert Harting unbeirrt den Diskus im ersten Wurf auf 66,22 Meter schnellen. „Es sah vielleicht locker aus, aber da war viel Nervosität dabei“, bekannte der 27-jährige zweimalige Weltmeister. Nur Peking-Olympiasieger Gerd Kanter (Estland) warf am Montag in der Qualifikation der London-Spiele 17 Zentimeter weiter. „Der Druck von außen ist neu. Es ist erdrückend, aber auch ein positives Gefühl“, sagte Harting, der immer offensiv seinen Gold-Anspruch anmeldete.

Um das große Ziel zu erreichen, will sich der 2,01 Meter große und 129 Kilogramm schwere Hüne von nichts ablenken lassen, nicht mal von einem viel zu kleinen Bett im olympischen Dorf. „Es ist 30 Zentimeter kürzer als meines zu Hause“, sagte Harting. „Mit den Füßen habe ich fast Bodenkontakt, aber dafür gibt es schöne Bettwäsche.“

Es soll am Dienstag nicht regnen in London. Gut für Harting, den Weltjahresbesten (70,66 Meter). Zwölf Jahre nach dem letzten Gold-Gewinn eines deutschen Leichtathleten — am 29. September 2000 wurde Weitspringerin Heike Drechsler in Sydney Olympiasiegerin — will er für ganz großen Glanz sorgen. Der letzte Diskus-Olympiasieg gelang 1996 in Atlanta Lars Riedel. dpa

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