DEL-Finale: Momentum zurück bei meisterlichen Adlern

Ingolstadt (dpa) - Erhobenen Hauptes schritt Mannheims Nationaltorhüter Dennis Endras nach dem Ausgleich in der DEL-Finalserie aus der Kabine. Diesmal verweigerte der Goalie nicht die Aussage, wie noch nach der demütigenden Heim-Schmach zuvor.

DEL-Finale: Momentum zurück bei meisterlichen Adlern
Foto: dpa

„Wir wussten auch nach Spiel drei, dass wir wieder Spiele gewinnen werden. Das ist Sport, ich musste danach nur den Kopf wieder frei kriegen“, erklärte Endras, der beim 6:2 seiner Adler bei Titelverteidiger ERC Ingolstadt eine starke Leistung zeigte. Vor dem fünften Duell in der Best-of-Seven-Serie der Deutschen Eishockey Liga am Sonntag steht es nun 2:2.

Für den Hauptrundenprimus ist dies kein Grund, übermütig zu werden. „Favorit sind wir auch jetzt nicht. Die Chancen stehen 50:50. Wir haben aktuell nichts, die Ingolstädter aber auch nicht“, erklärte Endras. Der sechsfache deutsche Meister trat am Freitag ganz anders auf als in den Spielen zwei und drei, die er mit 2:5 und 1:6 verlor, und hat wieder beste Aussichten auf den ersten Titel seit 2007.

„Nicht ich habe die Einstellung der Spieler geändert, sondern die Spieler selbst. Es ist erstaunlich, was in wenigen Tagen passiert ist“, erklärte Mannheims kanadischer Trainer Geoff Ward nach einer sehr präsenten und konzentrierten Leistung seines Teams.

Ward änderte seine Aufstellung und ersetzte den angeschlagenen Glen Metropolit durch Martin Buchwieser. Dieser erzielte die frühe Führung nach nicht einmal vier Minuten. „Wir haben es geschafft, unser Spiel durchzuziehen. Nun haben wir das Momentum“, sagte Buchwieser, der die Bedeutung des Heimvorteils hervorhob: „Bei uns ist es nicht leicht zu spielen. Wir haben uns dieses Ziel gesteckt und für den Vorteil hart gearbeitet“, erklärte der Stürmer. Sein Teamkollege und WM-Kandidat Frank Mauer musste im Schlussdrittel mit einer Beinverletzung vom Eis. Eine Diagnose stand am Samstagvormittag noch aus.

Vor den Augen von Ministerpräsident Horst Seehofer verpasste es Ingolstadt, seine Serie auszubauen und sich den dritten von vier benötigen Siegen zu sichern. „Wir waren zu relaxed nach den letzten beiden Spielen. Um die Adler zu schlagen, brauchen wir alle unseren besten Tag“, haderte ERC-Coach Larry Huras und forderte für das fünfte Finale in Mannheim „eine Reaktion“ seiner Spieler. Die jetzige Situation ist den Ingolstädtern nicht unbekannt. Schon in der Finalserie im Vorjahr gegen die Kölner Haie stand es nach vier Spielen 2:2, auch damals folgte ein Auswärtsspiel. Der ERC siegte - und gewann später den Titel.

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