Eisbären-Neuzugang Noebels denkt weiter an NHL

Berlin (dpa) - Die NHL bleibt in seinem Kopf - auch in Berlin. Für einen Einsatz in der besten Eishockey-Liga der Welt hat es für Marcel Noebels bislang nicht gereicht. Nach fast fünf Jahren in Übersee kehrte der 22-Jährige deswegen erst einmal nach Deutschland zurück.

Eisbären-Neuzugang Noebels denkt weiter an NHL
Foto: dpa

Doch sein Engagement bei den Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga soll für den Stürmer nicht das Ende der Karriereleiter sein. „Ich möchte nicht das letzte Mal in Amerika gewesen sein“, sagt der Nationalstürmer mit den markanten Augenbrauen.

Noebels war erst 17, als er in die USA zog, um den Weg ganz nach oben zu suchen. 2011 sicherten sich die Philadelphia Flyers bei der Talente-Draft die Transferrechte an ihm, ins NHL-Team der Flyers schaffte es Noebels in den folgenden Jahren allerdings nicht. So lief er in den vergangenen beiden Spielzeiten vor allem für die Adirondack Phantoms in der zweitklassigen AHL auf.

Seit dem vergangenen Wochenende haben die im Angriff von Verletzungen geplagten Eisbären dank Noebels nun eine weitere Option. Am Freitag steht für den jungen Angreifer und den DEL-Rekordmeister die Partie gegen die Krefeld Pinguine an, die als Neunter in der Tabelle vier Plätze hinter Berlin liegen.

Für Noebels ist es ein besonderes Spiel. Ganz in der Nähe ist er aufgewachsen, dort fing er mit fünf Jahren mit dem Eishockey an. Später gab er für die Pinguine seinen Einstand in der DEL. „Das wird bestimmt emotional werden“, betont der Youngster, der die Nummer 92 trägt. „Dann gibt es keine Freunde mehr auf dem Eis.“

Auf der Außenposition soll Noebels mit seiner Sturmreihe mehr Druck auf das gegnerische Tor machen. Stefan Ustorf, der Sportliche Leiter der Eisbären, hält viel von dem robusten Neuling und „sehr guten Schlittschuhläufer“. Er soll „mit seiner Aggressivität die Scheiben erkämpfen.“ Für den ehemaligen Profi ist Noebels vor allem auf lange Sicht eine Investition. „Er hat noch viel, viel Potenzial“, sagt Ustorf. „Wir gehen davon aus, dass er von Tag zu Tag besser wird.“

Auch Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina bescheinigt Noebels „super Voraussetzungen“. Bei den Weltmeisterschaften habe er sich super in die verschiedenen Rollen und Situationen eingefügt. 2013 habe er zum Beispiel „seine Rolle als laufstarker, junger Spieler optimal umgesetzt“, meint Cortina. „Sein Traum von der NHL sollte nicht vorüber sein, er ist noch jung.“

Für Eisbären-Coach Jeff Tomlinson punktet Noebels nicht mit einer speziellen Stärke, sondern mit seinem breitgefächerten Können. „Der ist wirklich solide und macht kaum Fehler“, sagt Tomlinson. Er hält den WM-Teilnehmer der vergangenen beiden Jahre für gut ausgebildet und trotz seines Alters erfahren: „Wir können ihn überall einsetzen.“ Den Tipp für die Verpflichtung von Noebels bekam Eisbären-Manager Peter John Lee von Rob Zepp. Der ehemalige Torhüter, der in die USA abgewandert ist, verbrachte Zeit mit Noebels im Trainingscamp - und schrieb Lee eine Nachricht.

Noebels erhielt einen Dreijahresvertrag. Die Gedanken an die NHL hat er nicht aufgegeben. „Es ist schon ein harter Knochen da drüben“, sagt Noebels. Vor allem als Ausländer müsse man sich in Nordamerika beweisen. In der vergangenen Saison hätten ihn zwei Verletzungen zurückgeworfen. „Für mich gilt es, wieder anzugreifen“, sagt Noebels. „Ich bin 22. Ich habe noch einiges an Eishockey vor mir.“

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