Köln und Ingolstadt begeistern in DEL-Finals

Ingolstadt (dpa) - Ingolstadts Niklas Sundblad ließ sich feiern, der Kölner Trainerkollege Uwe Krupp lobte sein Team für ein „richtig gutes Spiel“: Auf den ersten Blick war nicht ganz klar, wer denn nun dieses vierte DEL-Finalspiel verloren hat.

Köln und Ingolstadt begeistern in DEL-Finals
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Neben dem ERC, der die Haie 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) bezwang und damit in der Serie zum 2:2 ausglich, gehört die Deutsche Eishockey Liga (DEL) selbst zu den Gewinnern. Selten war ein Duell intensiver, umkämpfter, spannender - und es ist noch längst nicht vorbei: Frühestens am Sonntag kann der neue deutsche Meister feststehen. Die Saison wird dann von der längsten Endspiel-Serie der Geschichte gekrönt werden.

Nur wer holt sich den Silberpokal? An den zwei 1:4-Niederlagen nacheinander werden die eigentlich favorisierten Kölner zu knabbern haben, ist sich ERC-Stürmer Thomas Greilinger sicher. „Wir haben es geschafft, die Kölner zum Nachdenken zu bringen, und jetzt ist alles möglich“, meinte der Nationalspieler. Schon am Dienstagabend habe er trotz des ohrenbetäubenden Lärms von 4815 Fans gemerkt, wie die Gäste vom Rhein „ein bisschen zu reden angefangen“ hätten. In der Rolle als Underdog fühlt sich der schelmische Niederbayer aber wohl. Wegen des Heimvorteils sei natürlich Köln „nach wie vor leicht im Vorteil“.

„Wir spielen sehr stark und haben eine Lösung gefunden gegen Köln“, erklärte Coach Sundblad, der noch vor zwölf Monaten als Assistent Krupps bei den Haien das DEL-Finale gegen Berlin verloren hatte. „Jetzt müssen wir hoch nach Köln, und wir wollen da auch gewinnen.“

Aggressive Zweikämpfe, unbändiger Wille und Cleverness im Abschluss sind die derzeitigen Erfolgsgaranten bei den Panthern. „Wir hatten zwei Spiele lang Pech, jetzt haben wir uns das Glück wieder erarbeitet“, meinte Verteidiger Derek Dinger. Vor allem der wichtige Treffer zum 2:0, als Jean-Francois Boucher den Puck hinter dem Tor an den Schlittschuh von Haie-Goalie Danny aus den Birken und von da über die Linie bugsierte, war bezeichnend für die Schlitzohrigkeit des ERC.

„Wahnsinn, vor allem wenn man an Weihnachten denkt und wo wir da standen“, erinnerte Greilinger. Zwischen Dezember und Januar verlor Ingolstadt zehn von zwölf Ligaspielen und dachte nicht im Traum an einen Saisonendspurt, der die Sundblad-Truppe ins Finale führte. Aber die Panther sind bissig, der überraschende Playoff-Auftaktsieg auswärts über Titelverteidiger Berlin war erst der Anfang. „Wir werden alles versuchen, die Meisterschaft zu holen“, versprach Greilinger. Es wäre der erste Titel in 50 Jahren ERC-Vereinshistorie.

Die Kölnern dagegen haben das Momentum in der Best-of-Seven-Serie abgegeben und hoffen nun auf die zwei Tage Pause bis zum fünften Match in der Domstadt. „Wir müssen vor dem nächsten Spiel wieder runter kommen“, mahnte Torhüter aus den Birken und ergänzte: „Wir müssen defensiv besserstehen.“ Stürmer Marcel Müller sah in der Offensive noch Verbesserungspotenzial. „Zwei Tore in zwei Spielen ist zu wenig“, erkannte der Nationalspieler.

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