Krupp-Team fühlt sich nach Blitz-Sieg zu allem fähig

Köln (dpa) - Vor drei Wochen schien die Saison für Uwe Krupps Kölner Haie bereits beendet, nun traut sich die Mannschaft der Stunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den ganz großen Wurf zu.

In gerade einmal 27 Stunden machten die Haie den Einzug ins Playoff-Viertelfinale gegen die Augsburger Panther perfekt und wollen es nun mit den Vorrundenbesten aufnehmen. „Unsere Reise ist noch nicht vorbei“, verkündete Ex-Bundestrainer Krupp nach dem entscheidenden 3:1-Sieg gegen Augsburg.

Entweder Eisbären Berlin oder ERC Ingolstadt heißt der Gegner der Kölner von der kommenden Woche an. „Wir haben gegen alle da oben schon gewonnen“, sagte Krupp nach dem Schnelldurchlauf in der ersten Playoff-Runde. Erst am Mittwochabend hatten die Kölner mit dem 5:1 in Augsburg in der Best-of-three-Serie den Grundstein zum Erfolg gelegt.

Einen Wermutstropfen hatte der Schnelldurchlauf der Haie allerdings: Das Kölner Urgestein Mirko Lüdemann musste in der 39. Minute seines 1002. Erstligaspiels mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Eis. „Das fühlt sich nicht gut an“, sagte Lüdemann, als er nach dem Spiel aus dem Stadion humpelte. Die Diagnose am Freitag: Muskelabriss im linken Oberschenkel. Damit fällt der Verteidiger nach Vereinsangaben ausgerechnet jetzt mehrere Wochen lang aus, nachdem er und seine Kollegen die Kurve bekommen hatten.

Ende Februar hatte niemand mehr auch nur einen Pfifferling auf die Haie gegeben. Nach dem 2:6 am 26. Februar in Wolfsburg schienen die Playoffs außer Reichweite. Doch der achtmalige deutsche Meister drehte danach so richtig auf. Fünf Siege aus den abschließenden sechs Vorrundenspielen brachten auf den letzten Drücker das Startrecht für die Vor-Playoffs. Im Viertelfinale soll es nun richtig losgehen.

„Die Mannschaft hat sich jetzt gefunden. Egal, wer jetzt kommt: Wir spielen gegen die Großen der Liga sehr gut“, sagte Stürmer Matt Pettinger. Der 422-malige NHL-Spieler ist einer der Garanten für den Aufschwung. Gegen Augsburg traf der Kanadier am Donnerstag zweimal. In den vergangenen sieben Spielen schoss Pettinger insgesamt sechs Treffer. Immer, wenn es drauf ankommt, ist der Stürmer da. Ein typischer Playoff-Spieler, der zusammen mit den Nationalspielern Felix Schütz und Philip Gogulla den Paradesturm der Kölner bildet.

Die Augsburger trösteten sich über das frühe Aus in der Gewissheit hinweg, gegen ein wiedererstarktes Topteam verloren zu haben. „Ich gratuliere meiner Mannschaft nach Niederlagen normal nicht, aber heute schon“, sagte Augsburg-Coach Larry Mitchell. Er hatte seinen Vertrag bereits vor dem Aus verlängert. Auch der Stamm des Teams bleibt bei den notorisch klammen Augsburgern erstmals zusammen.

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