Warten auf NHL-Profis erschwert WM-Vorbereitung

München (dpa) - Vor den letzten vier WM-Testspielen hofft Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina sehnsüchtig auf die dringend benötigte Verstärkung aus Nordamerika.

Für die beiden Partien gegen Russland stoßen immerhin die Hamburger Stürmer Thomas Oppenheimer und Jerome Flaake dazu. Ansonsten aber bleibt das alljährliche schwierige Personalpuzzle vor einer Weltmeisterschaft in diesem Jahr besonders knifflig. In der heißen Phase knapp drei Wochen vor WM-Beginn in Weißrussland muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auch diesmal wieder auf die Spieler der DEL-Finalteams Köln und Ingolstadt verzichten. Hinzu kommt das jährliche Hoffen auf Nordamerika-Legionäre.

Nach etlichen Absagen von Stammkräften aus Deutschland traf Cortina das verletzungsbedingte WM-Aus seiner NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer (beide Buffalo) nach eigener Aussage „besonders hart“. Da in den Torhütern Dennis Endras und Jochen Reimer sowie Christoph Ullmann, David Wolf, Patrick Reimer, André Rankel, Konrad Abeltshauser und wohl auch Kapitän Michael Wolf weitere wichtige Spieler fehlen, ist die Abhängigkeit von anderen Übersee-Profis, selbst aus der unterklassigen AHL, besonders groß.

Doch obwohl einige Spieler wie Tobias Rieder (Portland/AHL), Marcel Noebels (Adironback/AHL) oder die Torhüter Thomas Greiss (Phoenix/NHL) und Philipp Grubauer (Hershey/AHL) infrage kämen, weil deren Saison längst vorbei ist, muss sich Cortina weiter gedulden.

„Für den einen oder anderen stehen zum Beispiel noch Tests oder organisatorische Dinge an. Die Clubs entscheiden selber, wann sie die Spieler freistellen, das steht nicht in unserer Macht“, berichtete Cortina, der aber vor dem erneuten Treffen an diesem Dienstag in Landshut vorsorglich schon einmal drei freie Plätze im Kader schafft, obwohl in Oppenheimer und Flaake nur zwei Neue sicher hinzukommen.

„Von drei Spielern, die jetzt in Finnland dabei waren, werden wir uns verabschieden müssen“, kündigte der Bundestrainer bereits nach den Testpleiten in der vergangenen Woche in Finnland (0:3/2:3) an. Vor der Rückreise an Ostern war Cortina vor allem wegen einer Erkenntnis froh: „Wichtig ist, dass es keine weiteren Verletzten gegeben hat.“

Beim DEB-Team machen sie aus der Not eine Tugend und reden die Spieler stark, die knapp drei Wochen vor dem WM-Beginn zur Verfügung stehen. „Es haben sich viele neue Spieler hervorgetan und angeboten“, meinte etwa Aushilfskapitän Frank Hördler. In der Tat steigerte sich das deutsche Rumpfteam gegen den zweimaligen Weltmeister, der auch bei der WM vom 9. bis 25. Mai deutscher Vorrundengegner sein wird. „Die Richtung stimmt“, befand auch Cortina: „Wir wollen genau das Level halten, das wir im letzten Finnland-Spiel erreicht haben.“

Zumindest gegen Russland wird dies in München und n Landshut auch nötig sein. Danach warten bis zum ersten WM-Spiel am 10. Mai gegen Kasachstan noch die Schweiz in Mannheim (2. Mai) und die USA in Nürnberg (6. Mai).

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