FC Schalke vom Herbst-Blues befallen

Müdes Spiel beim 1:3 in Hamburg. Stevens Umstellungen greifen nicht.

Hamburg. Die Spieler des FC Schalke schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz. Das 1:3 beim Hamburger SV war nicht nur vom Ergebnis her ein schwerer Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Huub Stevens. Vor allem die mangelnde Leidenschaft und das geringe spielerische Niveau dürfte den Königsblauen zunehmend Sorgen bereiten.

Rund 15 Minuten benötigten die Königsblauen, bis sie ins Spiel fanden. Trainer Huub Stevens hatte umgestellt und Teemu Pukki sowie Chinedu Obasi für Lewis Holtby und Julian Draxler in die Anfangself beordert. Die Schalker hatten Glück, dass sie zu diesem Zeitpunkt nicht bereits zurücklagen, aber Aogo traf mit seinem Schuss nur den Torpfosten. Als die Schalker dann nach langer Suche zu ihrem Rhythmus fanden, hatten sie das Spiel recht schnell im Griff. Gegen die ohne den verletzten Spielmacher Rafael van der Vaart angetretenen Hanseaten hatte dann erst Klaas-Jan Huntelaar die Führung völlig freistehend auf dem Fuß, vergab aber kläglich. Besser machte es der Nigerianer Chinedu Obasi, dessen Kopfball Arslan gerade noch auf der Torlinie klären konnte.

Die Hamburger versuchten zwar immer wieder, die Schalker unter Druck zu setzen, allerdings wurde deutlich, weshalb sie bis dahin ohne van der Vaart noch keinen Punkt, geschweige denn ein Tor erzielt hatten. Die Genauigkeit und die Konsequenz im Abschluss fehlten. Den Schalkern aber fehlt es an der Begeisterung, die Führung erzwingen zu wollen. Sie schienen während des Spiels dem Herbst-Blues anheim gefallen zu sein. Diese Mentalität sollte fatale Folgen haben. Maximilian Beister erzielte nach 52 Minuten und einem haarsträubenden Ballverlust mit einem Distanzschuss die Führung des HSV, Torhüter Lars Unnerstall machte dabei nicht die beste Figur. Und die Schläfrigkeit setzte sich nahtlos fort. 13 Minuten später erhöhte Hamburg durch Artjoms Rudnevs. Die Schalker machten haarsträubende Fehler, kamen zehn Minuten vor dem Ende durch ein Handspiel von Rincon noch einmal zurück ins Spiel, weil Klaas-Jan Huntelaar seinen Elfmeter im Nachschuss zum 1:2 verwandelte. Der HSV antwortete mit einem Foulelfmetertor von Milan Badelj.

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