Auf Schumachers Spuren: Vettel, der neue Ferrari-Star

Berlin (dpa) - Die Magie der Marke Ferrari hat Sebastian Vettel schon voll erfasst. Als fünfter Deutscher wird der 27 Jahre alte Heppenheimer Rennen für den ruhmreichsten Rennstall der Formel 1 bestreiten.

Auf Schumachers Spuren: Vettel, der neue Ferrari-Star
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Mit der Nummer 5, auf der Jagd nach seinem fünften WM-Titel.

Endgültige Reifeprüfung, Neuanfang oder Herausforderung - Vettel kann, soll und will mit der Scuderia eine neue rote Ära einleiten. „Man kann in vielerlei Hinsicht sagen, dass ein Traum wahrgeworden ist - aber ein Traum ist auch eher etwas Immaterielles. Mein Ziel ist es, wieder ganz oben zu sein - nicht nur für mich, sondern auch fürs Team“, sagt Vettel: „Daher sollten wir perfekt zusammenpassen.“

Seit November 2013, seinem damals neunten Sieg in Serie, wartet Vettel auf Grand-Prix-Erfolg Nummer 40. So lange hat er sich noch nie in seiner Karriere, die 2007 in Indianapolis im BMW begann, gedulden müssen. Ferrari wartet sogar noch länger: Der letzte Erfolg datiert vom Mai 2013 durch Vettels Vorgänger Fernando Alonso.

Trotz der starken Auftritte von Ferrari bei den Testfahrten vor dieser Saison will Teamchef Maurizio Arrivabene die Ziele - zwei Siege - nicht nach oben korrigieren.

Gelingen die beiden Erfolge Vettel, würde er einen weiteren statistischen Meilenstein erreichen. 41 Grand-Prix-Siege gelangen auch Formel-1-Ikone Ayrton Senna. Nur der viermalige Champion Alain Prost mit 51 und Vettels einstiges Kindheitsidol Schumacher mit 91 Rennerfolgen wären dann noch vor dem Hessen.

Schumacher war zur Saison 1996 als zweimaliger Weltmeister zu Ferrari gewechselt, Vettel heuerte mit vier Titeln (2010 bis 2013) bei den Italienern an. Und mit derselben Akribie wie einst Schumacher will der ehemalige Red-Bull-Pilot mit den legendären Roten Göttinnen die Formel-1-Welt dominieren.

In manchen Bereichen sei Vettel wie „eine Kopie“ Schumachers, stellte Arrivabene bereits fest. Schumacher benötigte vier Anläufe, beim fünften war es 2000 soweit. Danach folgten vier weitere Titel in Serie mit Ferrari. „Wenn man letzten Endes annähernd so erfolgreich wäre, dann wäre das schon ein Riesending“, betont Vettel.

Das seine einst so erfolgreiche Beziehung zu Red Bull Risse bekommen hatte, wurde in der vergangenen Saison hier und da deutlich. Vettels neuer Teamkollege Daniel Ricciardo feierte drei Rennsiege, Vettel kam mit dem Wagen weitaus weniger zurecht. Die Rückendeckung für den Vierfach-Champion hielt sich manchmal in Grenzen, Vettels Laune erst recht. „Wenn es nichts zu feiern gibt, kann ich auch nicht besonders glücklich sein“, erklärt er. Glücklich wirkt er wieder, seit er in Maranello arbeitet. „Der Ort hat was Magisches“, betont Vettel.

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