Der nervenstarke Champion

Sebastian Vettel genügt im packenden Duell mit Fernando Alonso Platz sechs.

Sao Paulo. Sebastian Vettel fiel neben seinem demolierten Auto Rekordchampion Michael Schumacher erlöst in die Arme, Bernie Ecclestone eilte in die Umkleide des verschwitzten neuen und alten Formel-1-Weltmeisters, und aus der Heimat gratulierte umgehend die Kanzlerin.

Der 25 Jahre und 145 Tage alte Heppenheimer hat sich im unfassbaren Finale von Sao Paulo mit Nervenstärke und Können zum jüngsten Dreifach-Weltmeister der Königsklasse gekrönt. Nicht mal ein Unfall nach wenigen Metern und der Absturz auf den letzten Platz bremsten den Hessen im packenden Sonntagskrimi. „Es ist im Moment schwer zu fassen. Das ist was ganz Besonderes“, sagte der nach den Worten ringende Vettel überglücklich.

Der Heppenheimer läutete endgültig eine neue Ära ein — seine Ära. „Du bist der Weltmeister. Du bist der Dreifach-Weltmeister. Du bist der Mann“, feierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinen Starpiloten, dem der sechste Platz beim Großen Preis von Brasilien reichte, um mit drei Punkten Vorsprung seinen bärenstarken Widersacher Fernando Alonso abermals in Schach zu halten.

Das beeindruckte auch die sportbegeisterte Bundeskanzlerin. „Wie so oft in dieser Saison hat er in Sao Paulo fabelhafte Nervenstärke und fahrerisches Können bewiesen“, erklärte Angela Merkel in Berlin. „Mich hat es genau wie Millionen Fans begeistert, wie er sich nach schwierigem Start in die Saison in diese WM zurückgekämpft hat.“

Vettel hatte im Juli schon 44 Punkte Rückstand auf Alonso nach dessen Sieg auf dem Hockenheimring. Der 31-jährige Spanier hätte bei Vettels sechstem Brasilien-Rang siegen müssen, um seinerseits endlich in die erlesene Riege der Dreifach-Champions aufzusteigen.

Er schaffte es auf Platz zwei. „Ich bin stolz auf mein Team. Wir haben die WM verloren, aber hier in Brasilien haben wir sie nicht verloren. Sondern in den Rennen, in denen wir Pech hatten“, sagte Alonso.

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