Die Chronologie zu Schumachers Skiunfall und danach

Grenoble (dpa) - Knapp achteinhalb Monate nach seinem schweren Skiunfall wird die Rehabilitation von Michael Schumacher zu Hause fortgesetzt. Dies teilte seine Managerin Sabine Kehm mit. Der Formel-1-Rekordweltmeister habe das Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) verlassen.

Die Chronologie zu Schumachers Skiunfall und danach
Foto: dpa

Die dpa dokumentiert die Ereignisse um den Skiunfall und danach:

Sonntag, 29.12.2013, gegen 11.00 Uhr:Schumacher befindet sich im Skigebiet oberhalb von Méribel. Er fährt 4,5 Meter neben einer markierten Piste über einen Felsen, verliert die Kontrolle und prallt mit dem Kopf auf einen weiteren, 10,4 Meter von dem ersten entfernten Felsen.

Minuten nach dem Unfall: Bergretter versorgen Schumacher. Er ist ansprechbar, aber verwirrt. Sein Helm ist bei dem Aufschlag zerbrochen. Der Rettungshubschrauber bringt Schumacher von Méribel ins Krankenhaus nach Moûtiers.

Gegen 12.40 Uhr: Schumacher wird ins Universitätskrankenhaus von Grenoble gebracht. Die Verletzungen waren zu schwer, um in Môutiers behandelt zu werden. Schumacher wird sofort notoperiert. Er hat ein Kopftrauma mit Koma. Bis dahin weiß die Öffentlichkeit noch nichts von Schumachers Unfall.

früherNachmittag: Französische Medien berichten als erste von Schumachers Skiunfall. Managerin Sabine Kehm bestätigt zunächst nur: „Michael ist bei einem privaten Skitrip in den französischen Alpen auf den Kopf gestürzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und wird medizinisch professionell versorgt.“

Nachmittag: Schumachers Familie ist in Grenoble. Wie schwer der zweimalige Familienvater verletzt ist, bleibt unklar.

Früher Abend: Schumacher schwebe in Lebensgefahr, berichten französische Medien. Im Internet beginnt eine Welle der Genesungswünsche, die bis heute nicht abgerissen ist.

Später Abend:Schumacher in kritischem Zustand, heißt es vom Krankenhaus.

30.12.2013, Morgen: Schumacher hat die erste Nacht überstanden. Um 11.00 Uhr aber die Schock-Diagnose: Sein Zustand ist weiterhin „außerordentlich ernst“. Schumacher schwebt in Lebensgefahr. Weit verbreitete Verletzungen im Gehirn. „Wir sind beunruhigt über seinen Zustand“, betont ein Mediziner. Keine Prognose zu Überlebenschancen.

Mittag: Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich betroffen. „Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung außerordentlich bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Im weiteren Tagesverlauf: Die Ärzte sind selbst überrascht nach einem entsprechenden Gehirnscan, sie können Schumacher ein zweites Mal operieren, um den Druck weiter zu verringern.

Gegen 22.00 Uhr: Ein Hämatom in der linken Hirnseite wird entfernt. OP-Dauer etwa zwei Stunden. Keine Komplikationen. Die Öffentlichkeit erfährt von diesem Eingriff erst am nächsten Vormittag.

31.12.2013, gegen 11.00 Uhr: Zweite Pressekonferenz des Ärzteteams. Die Mediziner haben die Situation nach eigener Aussage nun „etwas besser unter Kontrolle“. Schumacher bleibt mit seinem schweren Schädel-Hirntrauma aber in Lebensgefahr.

1.1.2014, gegen 11.00 Uhr: Kehm tritt vor die Presse. Schumachers Zustand ist in der Neujahrsnacht und am Vormittag stabil. Aber auch weiter kritisch. Lebensgefahr bleibt.

3.1.2014: Schumachers 45. Geburtstag. Über hundert Ferrari-Fans pilgern nach Grenoble und huldigen ihrem ehemaligen Piloten. „Wir sind überwältigt!“, teilt die Familie am Abend mit.

4.1.2014: Kehm: Schumachers Zustand bleibt stabil, aber kritisch.

7.1.2014: Schumachers Frau Corinna fordert die Medien auf, Ärzte und Familie in Ruhe zu lassen und das Krankenhaus zu verlassen.

8.1.2014: Die Ermittler erklären bei einer Pressekonferenz in Albertville, dass Schumacher nicht mit erhöhter Geschwindigkeit gefahren ist. Die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Auch die Aufnahmen von Schumachers Helmkamera werden weiter ausgewertet.

17.1.2014: Schumachers Zustand „wird weiterhin als stabil angesehen“. Jegliche Information über Michaels Gesundheitszustand, die nicht von seinem behandelnden Ärzteteam oder seinem Management stammt, müsse als reine Spekulation betrachtet werden, betont Kehm.

29.1.2014: Französische Medien berichten, dass die Ärzte die Aufwachphase eingeleitet haben sollen. Kehm: „Spekulation.“

30.1.2014: Seine Managerin bestätigt: „Michaels Narkosemittel werden seit kurzem reduziert, um ihn in einen Aufwachprozess zu überführen, der sehr lange dauern kann.“

12.2.2014: Berichte über eine Lungenentzündung kursieren. Es wird nachträglich klar, dass diese länger zurückliegt, als zunächst vermeldet wurde und längst ausgestanden ist.

17.2.2014: Die Staatsanwaltschaft teilt nach Abschluss der Ermittlungen mit, dass es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt und kein strafbares Verhalten vorliegt.

7.3.2014: Kehm gibt nach gegenteiligen Spekulationen bekannt, dass sich Schumacher weiter in der Aufwachphase befindet.

12.3.2014: Schumachers Familie erklärt: „Wir sind und bleiben zuversichtlich, dass Michael da durch gehen und aufwachen wird.“ Es gebe immer wieder kleine Anzeichen, die der Familie Mut machen.

16.3.2014: Mercedes widmet den Formel-1-Saisonauftaktsieg in Australien durch Nico Rosberg seinem ehemaligen Piloten Schumacher.

28.3.2014: Ferraris Internet-Kampagne #ForzaMichael endet nach 72 Grußbotschaften, für jeden Sieg Schumachers im Ferrari eine Nachricht. „Ich weiß, dass dies der Familie Kraft gibt und sie sehr dankbar ist“, sagt Kehm.

3.4.2014: Kehm spricht von Anzeichen, die „uns Mut machen“ und dementiert in der „Bild“-Zeitung Berichte über ein Wachkoma.

4.4.2014: „Michael macht Fortschritte auf seinem Weg. Er zeigt Momente des Bewusstseins und des Erwachens“, teilt Kehm in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

16.6.2014: Seine Managerin gibt bekannt: „Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma.“

Mittag: Das Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) meldete, dass Schumacher in ihre Klinik verlegt worden sei. Dies bestätigte CHUV-Sprecher Darcy Christen der Schweizer Nachrichtenagentur sda.

9.9.2014: Die Rehabilitation von Schumacher wird von sofort an zu Hause fortgesetzt, gab Managerin Kehm in einer Mitteilung bekannt und bedankte sich beim gesamten Team des CHUV Lausanne. Er habe „in den vergangenen Wochen und Monaten der Schwere seiner Verletzung entsprechend Fortschritte gemacht, aber es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm“, hieß es in der Erklärung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort