Golden Boy, Wunderkind: Alle verneigen sich vor Vettel

Sao Paulo (dpa) - „Wunderkind“, „Golden Boy“ oder einfach nur „weltmeisterlich“. Sebastian Vettel ist für seinen historischen Hattrick-Triumph mit Lob und Anerkennung überschüttet worden.

„Vettel gesellt sich mit seinem dritten WM-Titel zu den Unsterblichen des Sports“, schrieb die Londoner „Times“. „Ich wünsche mir, dass Sebastian Vettel noch lange als schnellster Botschafter des deutschen Sports in der Formel 1 unterwegs ist“, sagte der höchste Sportfunktionär des Landes, Thomas Bach (DOSB-Präsident).

Vettel bekam in der wohl verrücktesten Saison seit langem nichts geschenkt. Dass er einen 44-Punkte-Rückstand aufholte und sich in einem denkwürdigen, an Dramatik und Spannung kaum zu überbietenden Finale von jeglichen nur erdenklichen Problemen nicht bremsen ließ, nötigte allen den höchsten Respekt ab. „Ehre dem Weltmeister. Er hat den Titel verdient“, schrieb „La Gazzetta dello Sport“ aus dem Ferrari-Land Italien. „Regen, Unfälle und Pannen - aber Vettel hält stand. Der Golden Boy der Formel 1 holt seinen dritten Titel“, meinte der „Corriere della Sera“.

Auch in Spanien, wo die Fans von Fernando Alonso erneut die Niederlage ihres Starpiloten ertragen mussten, zollten sie dessen Bezwinger Tribut. „Den wirklichen Wert eines Champions kann man nicht an den Titeln messen, die er errungen hat, sondern auch an den Rivalen, die er bezwingen musste“, schrieb die „El País“: „Sebastian Vettel erfüllt mit seinem Lorbeerkranz, den er in Interlagos gewann, das eine wie das andere Kriterium.“

2010, 2011, 2012 - drei Titel in drei Jahren. Das gelang nur zwei Fahrern in der Formel-1-Geschichte seit 1950 vor Vettel. „Das Wunderkind imitiert (Michael) Schumacher und (Juan Manuel) Fangio“, schrieb „La Repubblica“. Mit 25 Jahren und 145 Tagen ist der Heppenheimer in seinem Red Bull aber der mit Riesenabstand jüngste Dreifach-Champion. Für Basketball-Superstar „unglaublich. Ich freue mich für ihn.“

Dass Vettel für seine historische Marke gerade mal 101 Grand Prix brauchte, „gleicht einem Aufstieg mit Überschallgeschwindigkeit“, schwärmte die französische Sportzeitung „L'Équipe“. Nachdem Vettel am 17. Juni 2007 in Indianapolis sein Renndebüt in der Formel 1 gegeben hatte, kommt er Hesse gerade mal auf fünf volle Saisons. Drei davon gewann Vettel, einmal (2009/die erste Saison im Red Bull) wurde er bereits WM-Zweiter. „Wenn der Deutsche in diesem Rhythmus weiter macht, hat er mit 30 Jahren Schumacher und dessen sieben Titel überholt“, prophezeite „Le Parisien“ mit Blick auf die sieben WM-Trophäen Schumachers.

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