Schumacher macht Fortschritte - keine Prognose möglich

Berlin (dpa) - Fast elf Monate nach seinem schweren Skiunfall sind Prognosen über die Genesung von Michael Schumacher noch immer nicht möglich.

Schumacher macht Fortschritte - keine Prognose möglich
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„Einen seriösen Ausblick könnte ich nie geben“, betonte seine Managerin Sabine Kehm in einem Interview, das der Privatsender RTL vor dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi ausstrahlte. „Das ist einfach nicht möglich in dieser Situation.“ Wenn er könnte, würde er seine Energie zu ihm rüberbeamen, kommentierte ein sichtlich bewegter Mercedes-Teamaufsichtratschef und TV-Experte Niki Lauda. Schumacher mache „Fortschritte, die der Schwere seiner Verletzung angemessen sind“, erklärte Kehm. Wie schon so oft mahnte die ehemalige Journalistin: „Man muss der Sache Zeit geben. Ich glaube, man muss wirklich einfach Geduld haben.“

Kehm zufolge hält sich der mediale Wirbel um Schumacher mittlerweile in einem erträglichen Rahmen. „Ich würde schon sagen, dass sich die Situation im Großen und Ganzen beruhigt hat. Die Leute haben verstanden, dass diese ganze Sache mit Ruhe und Geduld abgehen muss“, erklärte sie. „Sehr viele Leute haben mittlerweile auch sehr viel Verständnis dafür, dass die Privatsphäre in diesem Zusammenhang auch sehr wichtig ist.“

Formel-1-Rekordweltmeister Schumacher hatte sich am 29. Dezember im Skigebiet oberhalb von Méribel bei einem Sturz trotz eiens Helms ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen und zunächst in Lebensgefahr geschwebt. Nach einem monatelangem künstlichen Koma begann Mitte des Jahres die Rehabilitation. Zunächst in einer Klinik in Lausanne, im September teilte Kehm dann mit, dass Schumacher sich zuhause am Genfer See befinde.

Zum Jubiläum seines ersten WM-Titels am 13. November war die Homepage des mittlerweile 45-Jährigen neu gestartet worden. Am selben Tag nahmen Kehm und Schumachers langjähriger Wegbegleiter, Erfolgsgarant und vor allem auch guter Freund Ross Brawn in Berlin den Millenniums-Bambi für den siebenmaligen Champion entgegen.

Ein paar Tage später bedauerte der ebenfalls mit Schumacher sehr gut befreundete Vettel, dass er seine Emotionen zum Wechsel nach Ferrari seinem einstigen Kindheitsidol nicht habe mitspüren lassen können. „Leider ist es so, dass man die Begeisterung und die Freude nicht mit ihm teilen kann“, hatte Vettel vor seinem letzten Rennen für Red Bull gesagt. Vom kommendem Jahr an wird der 27 Jahre alte viermalige Champion aus Heppenheim, wie von 1996 bis Ende 2006 auch Schumacher, ein Auto des italienischen Traditionsteams Ferrari fahren.

Die Unterstützung von Fans und Freuden weiß Schumachers Umfeld weiter sehr zu schätzen. „Die Familie ist darüber wirklich sehr glücklich und auch sehr berührt. Nach wie vor erhalten wir sehr viel Zuspruch“, sagte Sabine Kehm. „Ich glaube schon daran, dass positive Energie auch Gutes bewirkt. Daher freuen wir uns über den Zuspruch und die Anteilnahme aus der ganzen Welt.“

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