Schumacher räumt Fehler ein - gelassen vor Abschluss

Berlin (dpa) - Michael Schumacher hat vier Rennen vor dem Ende seiner Formel-1-Karriere Fehler eingeräumt. Der seit drei Jahren für Mercedes fahrende Rekordweltmeister hat seit der Rückkehr ins Cockpit eine insgesamt enttäuschende Bilanz vorzuweisen.

In der „Welt am Sonntag“ meinte Schumacher: „Wir sind als Rennfahrer abhängig von unserem Auto. Dass das bei uns nicht wie geplant funktioniert, ist genauso meine Schuld, wie es die Schuld vom Team ist.“

Der 43-Jährige belegt in der Fahrerwertung nur den 14. Platz, in der Konstrukteurs-Wertung liegt Mercedes vor dem Großen Preis von Indien nur auf Rang fünf.

Dem letzten Formel-1-Rennen seiner einzigartigen Karriere sieht er ausgesprochen gelassen entgegen. „Es wäre ein besonderes Rennen, wenn es für mich noch um etwas gehen würde“, sagte Schumacher: „So ist es halt mein letztes Rennen.“ Wie vor sechs Jahren wird Schumacher wieder in Sao Paulo beim Großen Preis von Brasilien Abschied nehmen.

„Damals hatte ich ein Auto, mit dem ich gewinnen konnte, damals habe ich noch um den Titel gekämpft. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall, das mindert meine Vorfreude“, sagte Schumacher. Damals trat er im Ferrari zu seinem 250. Grand Prix an. Seit seinem Comeback im Mercedes versuchte der bis dahin schon 91-malige Rennsieger vergeblich, noch einmal zu gewinnen. Trotz der gescheiterten Mission mit den Silberpfeilen stellte Schumacher aber fest: „Ich kann die Formel 1 jetzt erhobenen Hauptes verlassen.“

Schumacher räumte ein, dass er sein Comeback vorzeitig hätte beenden können. „Ich hatte jederzeit meine Optionen, ich hätte jederzeit aussteigen können“, sagte er. „Es entspricht nicht meinem Charakter, die Flinte ins Korn zu werfen.“ Ende 2009 hatte er für drei Jahre unterzeichnet - laut Schumacher, „weil man mich bei Mercedes darum gebeten hat“.

Ab 2013 wird Lewis Hamilton, Weltmeister von 2008 und noch bei McLaren angestellt, für Schumacher im Mercedes sitzen. Der siebenmalige Weltmeister genießt die Gedanken an den PS-Ruhestand aber schon jetzt: „Vor allem freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie. Wie oft ist meine Frau auf einem Reitturnier unterwegs, zu dem ich nicht kommen kann, weil ich bei einem Rennen unterwegs bin? Das hat mich zuletzt immer mehr gestört.“

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