Vettels „Rote Göttin“ wird am 30. Januar vorgestellt

Maranello (dpa) - Zwei Tage vor dem Start der Testfahrten wird Sebastian Vettels erster Formel-1-Ferrari präsentiert. Auf eine große Show dürfte die Scuderia trotz der Vorstellung des Premierenwagens für den hochdekorierten Neuzugang verzichten.

Vettels „Rote Göttin“ wird am 30. Januar vorgestellt
Foto: dpa

Der Wagen wird am 30. Januar auf der Homepage der Scuderia und in den sozialen Netzwerken gezeigt. Das gab Ferrari am Freitag bekannt, wenige Stunden, nachdem Rivale McLaren seinen Vorstellungstermin mitgeteilt hatte. Das Geheimnis um das neue Auto von Ex-Ferrari-Star und Vettel-Vorgänger Fernando Alonso wird einen Tag vorher ebenfalls via Internet gelüftet.

Wann Titelverteidiger Mercedes seinen neuen Silberpfeil für Lewis Hamilton und dessen deutschen Teamrivalen Nico Rosberg vorstellen wird, ist noch nicht bekannt. Am 1. Februar starten die Testfahrten im südspanischen Jerez de la Frontera. Die Saison beginnt am 15. März im australischen Melbourne mit dem ersten von 20 Rennen.

Vettels erste „Rote Göttin“ wird die Nummer 5 tragen. Zum ersten Mal seit der Saison 2011 wird er nicht mit der 1 des Titelverteidigers antreten. Mit der 5 holte er 2010 aber seinen ersten von insgesamt vier WM-Triumphen. Zudem wird Vettel, wenn er am 13. März beim ersten Freien Training zum Großen Preis von Australien aus der Box fahren wird, offiziell der fünfte Deutsche am Steuer eines Formel-1-Ferraris sein. Vor ihm waren es Rekordweltmeister Michael Schumacher, Wolfgang von Trips, Kurt Adolff und Hans Stuck.

Ob Vettel am 1. Februar auch die erste offizielle Testrunde drehen darf oder sein Teamkollege Kimi Räikkönen, ist noch offen. Ebenso der Name des neuen Wagens, mit dessen Bau Ferrari voll im Zeitplan liegt. Schon kurz vor Weihnachten hatte der neue Ferrari-Präsident Sergio Marchionne betont, dass das Chassis für 2015 alle FIA-Crashtests und Belastungsprüfungen bestanden hat. Allein der 2014 schon nicht optimale Antriebsstrang dürfte noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Seit Mai 2013 wartet Ferrari bereits auf einen Sieg, der bislang letzte Titel datiert gar aus dem Jahr 2007 durch Räikkönen. Trotz Vettel, trotz weiterer Neubesetzungen - damit, dass Ferrari in diesem Jahr im Titelkampf ein ernstes Wörtchen mitreden kann, rechnet Marchionne nicht. „Wir werden uns zwei Jahre Zeit nehmen müssen, aber ich will Ende 2015 erkennen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, sagte Marchionne bereits und verwies auch auf den langen Anlauf von Mercedes.

Der deutsche Rennstall benötigte vier Jahre bis zum Titel und geht 2015 als Topfavorit in die Rennen. Ferraris Anspruch ist bescheidener. „Wenn wir zwei Rennen gewinnen, wäre es ein Erfolg, drei ein Triumph“, so der Ferrari-Chef.

Auch Vettel weiß das. „Mir ist bewusst, dass uns bei Ferrari eine große Aufgabe bevorsteht, die auch Zeit braucht. Gerade in einer Zeit, in der Mercedes einen sehr großen Wettbewerbsvorteil hat“, sagte der 27-Jährige bereits. Er wolle zu Beginn erst einmal beweisen, dass er den richtigen Schritt gemacht habe, sagte der einstige Red-Bull-Titelsammler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort