Frey gewinnt Bronze bei Judo-WM in Russland

Tscheljabinsk (dpa) - Die deutschen Judokas haben dank Karl-Richard Frey am letzten Einzelwettkampftag der WM in Russland eine historische WM-Pleite gerade noch abwenden können.

Frey gewinnt Bronze bei Judo-WM in Russland
Foto: dpa

Der Leverkusener erkämpfte sich am Samstag in Tscheljabinsk in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm überraschend Bronze, indem er sich im entscheidenden Duell gegen den Lokalmatadoren und Olympiasieger Tagir Chajbulajew durchsetzte. Frey feierte am Ural den größten Erfolg seiner Karriere.

Damit bleibt dem Deutschen Judo-Bund (DJB) die gewaltige Blamage erspart, erstmals seit 49 Jahren bei einer Weltmeisterschaft ohne Medaille nach Hause zu fahren. Seit 1967 haben deutsche Sportler, inklusive jene der DDR, bei jeder WM mindestens eine Medaille geholt. 2013 in Rio de Janeiro eroberten die Deutschen fünf Plaketten.

In Tscheljabinsk hätten es am Samstag drei sein können, aber die beiden Schwergewichtlerinnen Jasmin Külbs und Franziska Konitz verloren ihre Kämpfe um Bronze. Külbs unterlag der Japanerin Megumi Tachimoto nach einem ausgeglichen Duell in der Schlussphase durch Ippon. Konitz kassierte gegen die Französin Emilie Andeol nach sechs Sekunden der Verlängerung einen entscheidenden Waza-ari.

Frey durfte dagegen nach einem Kraftakt in der „Traktor Ice Arena“ jubeln. Der 23-Jährige musste nach einer Viertelfinal-Niederlage gegen den späteren Finalisten Jose Armenteros aus Kuba in die Trostrunde, wo er zuerst gegen den Franzosen Cyrille Maret und dann gegen Chajbulajew jeweils durch Yuko gewann. Vor allem im letzten Duell gegen den Lokalmatadoren wuchs Frey über sich hinaus und brachte den favorisierten Russen mit einer Willensleistung um Bronze.

Der eigentliche deutsche Medaillenkandidat Nummer eins hatte es am Samstag nicht ins Viertelfinale geschafft. Dimitri Peters, der Bronze-Gewinner der Olympischen Spiele 2012 und WM 2013, unterlag Chajbulajew in seinem zweiten Kampf. Ebenfalls in der Vorrunde kam das Aus für Schwergewichtler Andre Breitbarth, der wie Peters Pech bei der Auslosung hatte und gegen den brasilianischen Weltranglistenersten Rafael Silva wegen zwei Bestrafungen verlor.

Am Sonntag stehen noch die Teamwettkämpfe auf dem Programm. Vor einem Jahr in Rio hatten die deutschen Männer WM-Bronze geholt.

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