Fußball-Bundesliga: Neue Impulse, alte Probleme

Wer bei den West-Klubs der Bundesliga in der Rückrunde im Blickpunkt stehen wird. So oder so.

Düsseldorf. Dieser Tage hat das süße Leben der Bundesliga-Fußballer ein Ende. Nach der kurzen Weihnachtspause geht es zurück auf den Trainingsplatz. Für die fünf Vereine aus dem Westen der Republik lief die erste Saisonhälfte fast nach Maß. Und doch entscheidet sich alles in der Rückrunde. Auf wem liegen die Hoffnungen der Vereine? Und wer wird in der Rückrunde gehörig unter Druck und Beobachtung stehen? Ein Rundgang.

Jahre nach großen Erfolgen sind nie einfach. Doch Mario Götze scheint der Rummel um seine Person so gar nicht zu interessieren. Zumindest wirkt er sich nicht negativ auf seine Leistungen aus. Beim Tabellenzweiten glänzt er regelmäßig (fünf Tore und fünf Vorlagen in 14 Spielen), spätestens nach seinem Gala-Auftritt gegen Brasilien ist der 19-Jährige auch im Nationalteam gesetzt.

Weniger zu lachen hat derweil Lucas Barrios. Im Meisterschaftsjahr mit 19 Toren und fünf Vorlagen ein Erfolgsgarant, läuft es aktuell nicht berauschend für den 27-Jährigen aus Paraguay. Kein Tor, keine Vorlage, nur ein Spiel von Beginn an. Ein Wechsel — vor sechs Monaten noch Utopie — ist nicht ausgeschlossen.

Nur rund 35 Kilometer weiter Richtung Westen, in Gelsenkirchen, dreht sich dieser Tage wieder alles um den ewig abwanderungswilligen Jefferson Farfan. Mal will er weg, mal küsst er nach Toren das Vereinswappen, dann will er wieder weg, dann weiß er selbst nicht, was er will. Fest steht: Farfan wird in der Rückrunde unter Beobachtung stehen — wenn er denn überhaupt bleibt.

Viel weniger Stress macht da der aus Helsinki gekommene Teemu Pukki. Zu Beginn als würdiger Nachfolger Edi Glieders verspottet, zeigte der 21-Jährige mit drei Treffern in sieben Spielen, dass er auch in der Bundesliga mehr kann, als einen lustigen Namen zu tragen.

Eitel Sonnenschein in Mönchengladbach — das liegt vor allem an Marco Reus. Mit zehn Toren und vier Torvorlagen war der 22-Jährige der beste Hinrundenspieler der Borussia. Nach Kicker-Noten (Durchschnitt 2,3) sogar der beste der gesamten Bundesliga. Als er Anfang Dezember wegen eines Zehenbruchs zwei Spiele fehlte, holte das Team nur einen Punkt.

Unter Beobachtung steht Raúl Bobadilla. Der 24-Jährige ist die Enttäuschung der Hinrunde. Nur ein Tor und zwei Vorlagen bei 15 Einsätzen (zehn Mal davon nur eingewechselt) sind zu wenig für einen Stürmer. Sein Problem: mangelnde Flexibilität und Spielintelligenz. Sollte in der Rückrunde der Knoten nicht aufgehen, ist ein Abschied im Sommer so gut wie sicher.

Robin Dutt kämpft in Leverkusen anhaltend um seinen Job. Der Trainer setzt auf die Zeit der Vorbereitung, will sein Team im Trainingslager in Lagos neu ausrichten, taktisch viel Arbeit verrichten, für die ihm bislang die Zeit fehlte. Gerettet haben Dutt die Ergebnisse in der Champions League, das anstehende Achtelfinale gegen den FC Barcelona könnte Höhe- und Wendepunkt sein. Oder aber das Ende einer kurzen Ära Dutt bedeuten.

Ein Hoffnungsträger ist Samed Yesil, U-19-Spieler bei Bayer, deutscher Junioren-Nationalspieler. Dutt nimmt ihn neben vier weiteren Nachwuchsspielern mit ins Trainingslager. Auch als Zeichen an die Etablierten, die ihn in der Hinrunde enttäuscht haben. Ohne Chance ist er nicht, seine Konkurrenz heißt Kießling und Derdiyok.

Milivoje Novakovic könnte die Ein-Mann-Gala von Lukas Podolski (14 Tore) beim 1. FC Köln beenden. Der 32-jährige Slowene spielte zuletzt im September beim 0:3 in Berlin, fiel danach durchgehend aus — und will nun als Sturmpartner von Podolski zurückkehren. Erste Alternative in Sachen Hoffnung: der schwedische Zugang Mikael Ishak, Stürmer, 18 Jahre alt.

Schwer wird es hingegen der portugiesische Ex-Nationalspieler Petit haben. Nach Kreuzbandriss steht der 35-Jährige immerhin wieder im Kader. Der Vertrag läuft aus, es werden wohl seine letzten Monate in Köln.

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